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Zalando-Aktie // Schwarz ist die Hoffnung auf mehr Gewinn

Bildquelle: Zalando

Der Black Friday, das neue Shopping-Event, das aus den USA (dort ist der Brückentag nach Thanksgiving traditionell ein Einkaufstag) zu uns herübergeschwappt ist, hat Zalando wohl schöne Umsätze beschert.

Der Online-Händler lässt frohlockend verkünden: „Zu Spitzenzeiten wurde etwa 4.200 Mal pro Minute geordert, über 2.000 Mal mehr als im vergangenen Jahr. Mit unserem Angebot konnten wir über 220.000 neue Kunden gewinnen – im Vorjahr waren es noch über 100.000 Neukunden gewesen.“

Ein gutes Schlussquartal kann Zalando gut gebrauchen, schließlich muss der Betriebsgewinn (in diesem Fall das bereinigte Ebit) für die angepeilten Jahresziele noch tüchtig gesteigert werden, obwohl die Erwartungen bereits durch eine Gewinnwarnung Mitte September deutlich gedämpft wurden. Bis dahin hatte Zalando einen Betriebsgewinn am unteren Ende eines Zielkorridors von 220 bis 270 Millionen Euro angestrebt. Danach lautete die Prognose-Botschaft: 150 bis 190 Millionen Euro.

Bis Ende des dritten Quartals hatte Zalando einen Betriebsgewinn von 55 Millionen Euro in den Büchern stehen. Im dritten Quartal selbst betrug das Minus 39 Millionen Euro, wegen des außergewöhnlich heißen Sommers (der so oft als Begründung für rückläufige Gewinne in diesem Jahr angeführt wurde). Wie auch immer, es fehlen im günstigsten Fall noch knapp 100 Millionen Euro Betriebsgewinn bis zur Prognose-Erfüllung. Zalando wird sich strecken müssen. Aber nach dem Black Friday besteht ja Hoffnung. Und dann gibt es noch die recht erfolgreichen Partnerprogramme.

Erschüttert ist an der Börse zweifellos der Glaube an ewiges und vor allem schnelles Wachstum bei Zalando. Die Aktie stürzte von mehr als 50 Euro auf 26 Euro ab. Dabei wurde auch der mittelfristige Aufwärtstrend bei 31 Euro unterschritten, was auch kein sonderlich ermutigendes Signal ist. Es könnte sich eine Zuversicht verbreitende Hammer-Formation bilden, aber die gab es auch schon Mitte Oktober (siehe Wochenchart unten).

Es bleibt wacklig bei Zalando, auch die Black-Friday-Euphorie ist an der Börse schnell verpufft. Charttechnisch ist noch keine Bodenbildung zu erkennen. Im Gegenteil, der Abwärtstrend bleibt intakt und eine stabile Unterstützung findet sich erst bei 22/23 Euro. Nur Hasardeure, die an ein ausgesprochen gutes Schlussquartal glauben dürfen zugreifen. Anleger warten besser eine Stabilisierung ab, zumal der Online-Händler derzeit kräftig Geld verbrennt. 139 Millionen Euro (negativer freier Cash-flow) waren es in den ersten neun Monaten bei liquiden Mitteln von 877 Millionen Euro.

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Zalando-Aktie (Wochenchart): Abwärtstrend weiter intakt, Aufwärtstrend gebrochen

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