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Marcus Hausser / Baumot // Voll auf Kurs bei den Nachrüstsystemen

Marcus Hausser, Baumot

Bildquelle: Baumot Group

Time is money // Schnell ein paar Fragen an Marcus Hausser, CEO der Baumot Group (A2G8Y8), einem Unternehmen, das bei Nachrüstsystemen für Diesel-Fahrzeuge derzeit die Nase vorne hat und im Oktober die Auslieferung planmässig starten wird.

Baumots Nachrüstsystem wurde für insgesamt 61 VW-Fahrzeugmodelle zugelassen. Wie geht es jetzt konkret weiter?
Um wie geplant im Oktober die ersten BNOx-Systeme auszuliefern, verfolgen wir eine gut abgestimmte Beschaffungs- und Absatzstrategie mit etablierten Produktions- und Vertriebspartnern innerhalb unseres Partnernetzwerks. Unsere strategischen Partner werden für uns die entsprechenden Baugruppen der BNOx-Systeme fertigen.

Der Absatz der BNOx-Systeme wird dann über die Logistikpartner an die durch Baumot qualifizierten und zertifizierten Abnehmer erfolgen. Das können autorisierte Werkstätten der Automobilkonzerne, freie Werkstattketten, Flottenbetreiber oder auch der Werkstattgroßhandel sein. Die Halter werden dann über diese Partner mit unserer Nachrüstlösung versorgt. Parallel werden wir beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) aber auch Anträge für weitere Fahrzeuge stellen.

Für welche Modelle sollen weitere Anträge gestellt werden?
Nachdem wir nun die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für ausgewählte Euro5-Diesel aus dem VW-Konzern haben, beantragen wir nun auch die ABE für Euro5-Diesel des Daimler-Konzerns. Schon in dieser Woche wird eine nachgerüstete Mercedes E-Klasse die notwendigen Tests beim Tüv durchlaufen.

Das wird schätzungsweise anderthalb bis zwei Wochen gehen. Danach kann dann der Antrag beim KBA für die Daimler Fahrzeugtypen gestellt werden. Auch hier verfolgen wir wieder die gleiche Strategie wie bei den VW-Fahrzeugen. Zur beantragten Prüffamilie zählen neben der Mercedes E-Klasse auch die Mercedes C-Klasse und der Mercedes GLK sowie Fahrzeuge der Front-Quer Plattform wie die Mercedes A-Klasse und die Mercedes B-Klasse.

Warum haben Sie sich gerade für diese Modelle entschieden?
Wir konzentrieren uns in dieser ersten Phase vor allem auf wichtige Volumenmodelle der großen Hersteller.  Mit der Beantragung ganzer Fahrzeugfamilien bekommen wir die ABEs nicht nur für einzelne Fahrzeuge, sondern direkt für ganze Fahrzeuggruppen. Dies ist erst einmal mit etwas mehr Aufwand verbunden, spart aber dann extrem Zeit und Ressourcen, wie man ja bereits bei der großen Zahl von VW, Audi und Skoda-Modellen sehen kann.

Fördern die Automobilkonzerne Ihre Nachrüsttechnik?
Schon im Oktober vergangenen Jahres haben Volkswagen und Daimler ihre finanzielle Unterstützung im Rahmen des von der Bundesregierung vereinbarten „Konzepts für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten“ zugesagt. Der aktuelle Stand ist, dass Halter von Fahrzeugen der Marken Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge mit einem Euro5-Dieselmotor einen Antrag auf Bezuschussung bis zu einer Summe von 3.000 Euro stellen können.

Voraussetzung hierfür ist, dass sie über eine entsprechende Pkw-Zulassung verfügen und in einer der 15 Intensivstädte oder den jeweils angrenzenden Landkreisen wohnen. Neu ist, dass auch Halter, deren Arbeitsplatz oder Bildungseinrichtung sich innerhalb eines Radius von 100 km Luftlinie zur betroffenen Intensivstadt befindet, können die Bezuschussung beantragen. Die Förderung ist also nicht an ein eventuelles Fahrverbot geknüpft! Durch diese faire Regelung wird der Werterhalt von Dieselfahrzeugen also gesichert und die individuelle Mobilität erhalten.

Welches Umsatzpotenzial erwarten Sie in den nächsten Jahren?
Baumot ist zur Zeit der einzige Anbieter von zugelassenen Nachrüstlösungen für Fahrzeuge des VW-Konzerns. Alleine hieraus ergibt sich für uns ein sehr großes Umsatzpotenzial. Die 61 Modelle des VW-Konzerns, bei denen das BNOx-System eingebaut werden kann, umfassen nach unseren Schätzungen in Deutschland rund 1,3 Millionen Fahrzeuge.

Der Fahrzeuganteil wiederum, der den Intensivstädten zuzuordnen ist, bietet ein Umsatzpotenzial von mehr als 550 Millionen Euro. Auf dieser Basis erwarten wir in den kommenden Jahren bis 2022 alleine durch die Nachrüstung von Fahrzeugen des VW-Konzerns Umsätze in Höhe von etwa 170 Millionen Euro. Weiteres Potenzial kommt dann noch von der Nachrüstung von Daimler-Fahrzeugen, sowie gegebenenfalls Fahrzeuge weiterer Hersteller. Nicht zu vergessen natürlich auch das Potenzial, das sich aus der Nachrüstung der leichten Nutzfahrzeuge ergibt, die ebenfalls in Kürze startet.

Herr Hausser, besten Dank für das schnelle Gespräch.

Bildquelle: Baumot Group
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