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AT&S-Aktie // Bruch des Abwärtstrends

Bildquelle: AT&S

Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S (auch Apple Lieferant) bleibt, wenn der Buch– mit dem Marktwert verglichen wird, günstig bewertet. Das Eigenkapital wird Ende September mit 768 Millionen Euro angegeben, während das Unternehmen an der Börse aktuell mit 715 Millionen gehandelt wird. Der Markt nimmt nach wie vor einen Risikoabschlag bei AT&S vor.

Das mag daran liegen, dass hinter der Entwicklung der Weltkonjunktur ein Fragezeichen steht, auch wenn im Handelsstreit zwischen China und den USA derzeit eher Versöhnliches zu hören ist, die Autoindustrie vor großen Veränderungen steht und deshalb spart und 5G ist auch noch nicht das Riesengeschäft.

Im ersten Geschäftshalbjahr bis 30. September 2019 sind deshalb die Umsätze um 5,1 Prozent gesunken im Vorjahresvergleich. Dramatischer wiegt jedoch der Rückgang der BetriebsgewinnMarge (Ebit) von 13,9 auf 6,0 Prozent. Den Halbjahresüberschuss hat es dadurch von 55,4 auf 19,5 Millionen Euro eingedampft, sodass sich ein Halbjahresgewinn von 0,40 (1,32) Euro je Aktie ergab.

Der Vorjahresgewinn je Aktie von 2,08 Euro wird längst nicht zu halten sein, mit entsprechenden Folgen für die Bewertung. Vielleicht wird es ein Euro werden, was ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zurzeit 18 bedeuten würde, was recht stattlich ist.

Aber AT&S investiert auch kräftig in die Zukunft. Für Basisinvestitionen ist ein Capex von 80 bis 100 Millionen Euro vorgesehen. Für neue Kapazitäten im Segment IC-Substrate sind 180 Millionen Euro geplant. In fünf Jahren will AT&S dadurch Umsätze von rund zwei Milliarden Euro erwirtschaften bei einer Ebitda-Marge von 25 bis 30 Prozent (aktuell: 20,6 Prozent).

Im Kurs der Aktie ist von diesen Aussichten noch wenig zu sehen: Das AT&S-Papier bewegt sich seit Mitte 2028 bestenfalls seitwärts bis abwärts. Eine recht solide Unterstützung findet sich bei rund 15 Euro (siehe Wochenchart unten), auch wenn diese im vergangenen Sommer deutlich unterschritten wurde.

Inzwischen hat die Aktie den mittelfristigen Abwärtstrend überschritten und hängt (noch) am Widerstand bei 18 Euro. Positiv ist die aktuelle Dynamik, wobei es derartige Bewegungen mehr oder weniger ausgeprägt auch in den zurückliegenden Monaten gab.

Könnte diesmal eine nachhaltige Wende gelingen? Dafür spricht der Trendbruch, die Trendfolgeindikatoren, das alter der Baisse und die fundamental mittelfristig guten Aussichten durch die Digitalisierung. AT&S ist allerdings nur etwas für Anleger, die stärke Schwankungen aushalten können.

AT&S-Aktie (Wochenchart): Abwärtstrend gebrochen

AT&S Aktie

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