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Grenke-Aktie // Zwei Kontoauszüge und der Reiz des Unerlaubten

Bildquelle: Grenke

Sollten Anleger oder sollten sie nicht? Es ist fast wie mit diesem Gänseblümchen-Abzählreim, wenn es nicht so ernst wäre. Grenke wird gerade vom Leerverkäufer Fraser Perring und dem dazugehörenden Research-Unternehmen Viceroy Reseach attackiert. Stark komprimiert wirft der Shortseller Grenke vor, Grenke-Franchise-Leasingunternehmen zu überhöhten Preisen übernommen zu haben. Deshalb stünden diese auch mit zu hohen Wertansätzen in der Bilanz. Zudem würde es auch an Bargeld fehlen (ähnlich wie bei Wirecard).

Nun hat Grenke Warth & Klein Grant Thorntonals, eine führende mittelständischen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland, für ein unabhängiges Gutachten mandatiert. Eine der großen Gesellschaften wie EY wollte Grenke nach Wirecard wohl nicht beauftragen. Das Gutachten soll sich unter anderem auf die Marktüblichkeit der Bewertungen, die Vorteilhaftigkeit für Grenke und die Validierung der geschlossenen Kaufverträge einschließlich der beteiligten Parteien erstrecken.

Inzwischen hat Grenke zwei Kontoauszüge von zwei Konten (ein Target2-Konto und ein Girokonto) über die Salden bei der Deutschen Bundesbank vorgelegt [hier und hier]. Sie weisen Beträge von gut 410 Millionen Euro und 520 Millionen Euro aus. Das wirkt alles andere als ein zweites Wirecard. Am 15. September 2020 soll das Guthaben bei der Bundesbank, laut Grenke, 761 Millionen Euro betragen haben [siehe auch hier].

Fraser Perring bleibt wohl skeptisch und hält an seiner Leerposition fest. Verunsichert ist auch die Börse. Die Aktie gibt heute (24. September) knapp drei Prozent nach.

Anleger sollten angesichts der nach wie vor noch undurchsichtigen Situation bei der Grenke-Aktie allenfalls vorsichtig agieren. Spekulanten mit einem ausgeprägten Hang zum Risiko: feel free.

Grenke-Aktie (Wochenchart): starke Verunsicherung

Grenke Aktie

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