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Delignit-Aktie // Zurück auf den Brettern des Erfolgs?

Bildquelle: Delignit

Was die Börse gar nicht leiden mag: Wenn die Unternehmensleitung erst eine Ergebnisprognose bestätigt oder sogar erhöht – und dann der Ausblick gesenkt wird. Tritt dieses Szenario bei einem recht kleinen Wert mit einem geringen Streubesitz ein, kann es bitter werden, so wie bei Delignit in den Jahren 2018 und vor allem 2019.

Der Hersteller von Hightech-Sperrholzbodenplatten (aus Laubbaumholz) für Schienenfahrzeuge, Kleinlaster, Wohnmobile, Flugzeuge oder Werkshallen (keine statische Aufladung) war Ende 2018 zuversichtlich, was den weiteren Geschäftsverlauf angeht.

Der Kurs der Delignit-Aktie mit einer akuellen Marktkapitalisierung von rund 60 Millionen Euro und einem Streubesitz von knapp 24 Prozent (Hauptaktionär ist die Beteiligungsgesellschaft MBB mit gut 76 Prozent) war da aber schon gehörig am Fallen.

Gerade als sich die Notierung zu stabilisieren schien kam im August 2019 die Gewinnwarnung: Durch die Schwierigkeiten in der Automobilindustrie fanden weniger Produkt-Abrufe statt. Die Betriebsgewinn-Marge-Prognose (Ebitda) musste von geplanten 9,3 Prozent auf 6,0 bis 7,0 Prozent gesenkt werden.

Inzwischen hat sich der Delignit-Kurs wieder erholt und steht bei 7,40 Euro. Das mag an den ambitionierten Plänen von Delignit liegen: Bis 2023 soll der Umsatz von aktuell (geschätzt) 64 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro steigen. Dabei wird mit einer Ebitda-Marge von mehr als zehn Prozent kalkuliert. Die Dividende, derzeit kaum der Rede wert, soll ebenfalls zulegen.

Als Wachstumstreiber hat Delignit dabei den Markt für Kleintransporter und für Caravans ausgemacht. In Europa haben in den vergangenen Jahren die Zulassungen für Caravans um jährlich 15 Prozent zugelegt. Bei Elektrotransportern (eLCVs – electric Light Commercial Vehicles) werden bis 2025 jährliche Zuwachsraten von 28 Prozent erwartet. Bei den Nutzfahrzeugen gab es kürzlich einen Erweiterungsauftrag (wohl von Ford).

Wird Delignit wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden? Davon ist auszugehen. Allerdings ist die Aktie furchtbar schwankungsanfällig (weil traditionell hoch bewertet), was Anleger aushalten müssen. Derzeit erscheint der Kurs schon wieder ein wenig überhitzt, zumal die Aktie an den Abwärtstrend seit 2018 stößt (siehe Chart unten). Eine robuste Unterstützungslinie findet sich bei 5,80 Euro.

Delignit-Aktie (Tageschart): Wird der Abwärtstrend sofort geknackt?

Delignit Aktie

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