Plusvisionen

Interview Pascal Lauria – Cogia // Zehn Jahre Erfahrung mit Big Data und künstlicher Intelligenz

Pascal Lauria Cogia

Bildquelle: Pascal Lauria, Cogia

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Pascal Lauria, Gründer und Vorstand von Cogia (DE000A3H2226). Der in Frankfurt ansässige Big-Data- und KI-Spezialist, der DAX-Konzerne wie BMW und Volkswagen sowie die Lufthansa zu seinen Kunden zählt, kann sich mit der Übernahme der Elastic.io von seinen Konkurrenten abheben. Mittelfristig strebt Cogia – auch durch weitere Akquisitionen – die europäische Marktführerschaft im Bereich Customer Experience Management an.

Herr Lauria, Cogia ist ein Anbieter von KI-basierten und patentierten semantischen Lösungen im Bereich Big Data Analytics sowie von Medien-Monitoring-Technologie. Was genau kann sich ein Anleger darunter vorstellen?
Pascal Lauria: Cogia ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, das seine Kunden bei der optimalen Auswertung der im Web und in internen Quellen verfügbaren Informationen unterstützt. Wir bieten Produkte und Lösungen in Bereichen wie Customer Experience, Competitive Intelligence, Social Media und Web Monitoring, Text Mining und Open Source Intelligence – OSINT – an. Dabei werden die Daten durch automatisierte, auf künstliche Intelligenz – KI – gestützte Verfahren inhaltlich erschlossen und strukturiert aufbereitet, sodass die Nutzer eine sichere Entscheidungsgrundlage für Marketingmaßnahmen oder strategische Entscheidungen erhalten.

Können Sie sich gegen die Etablierten der Branche wie Palantir oder Snowflake durchsetzen? Was machen Sie besser als die Konkurrenz?
Gerade OSINT ist natürlich ein Kernthema von Palantir und wir hatten schon öfter das Vergnügen, um dieselben Kunden zu buhlen. Dabei brauchen wir uns vor Palantir nicht zu verstecken. Schließlich weisen wir mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Big Data und künstlicher Intelligenz auf und haben bereits mehrfach Auszeichnungen gewonnen als bestes Unternehmen in unserem Sektor. Auch die Gewinnung großer Dax-Konzerne als Kunden spricht für unsere technologische Expertise. Snowflake wiederum ist ein Cloud-Anbieter, der in diesem Rahmen Lösungen zur Datenintegration und -analyse offeriert. Unser Fokus hingegen liegt auf der semantischen Analyse von natürlichsprachlichen Texten. Insofern kommen wir uns nicht ins Gehege, noch nicht, darf ich hinzufügen in Hinblick auf unsere Neuerwerbung Elastic.io.

Sie sprechen elastic.io an, eine Beteiligung, die sie im September von mVISE erworben haben. Welche Strategie steckt hinter dieser Übernahme?
Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile an Elastic.io verfolgen wir weiterhin erfolgreich unser Ziel des anorganischen Wachstums durch strategische Akquisitionen, sofern es zwischen den Unternehmen passt. Und das ist bei elastic.io zweifellos der Fall. Als Spezialist für Schnittstellen zu verschiedensten Software-as-a-Service-Anbietern bietet elastic.io eine Plattform mit einem einfach zu bedienenden Entwickler-Toolkit und einem Marktplatz mit standardisierten sogenannten Konnektoren zu diversen SaaS-Anbietern, die in SaaS-Anwendungen eingebettet werden können und nach dem Pay per Use-Modell abgerechnet werden. Die Synergien zwischen Cogia und Elastic.io sind die Basis für ein starkes Wachstum im operativen Bereich.

Sie sprechen Synergien an: Wie läuft die Integration von Elastic.io und welchen Wettbewerbsvorteil versprechen Sie sich von der neuen Beteiligung?
Dank der Übernahme von elastic.io kann sich Cogia von all ihren Konkurrenten abheben. Elastic.io bietet mit ihren Schnittstellen die Möglichkeit, den Cogia Customer-Experience-Manager mit jeglichen Systemen und Daten in einer existierenden IT-Landschaft zu verknüpfen, wie zum Beispiel mit den existierenden CRM- oder ERP-Systemen innerhalb von Firmen. Wir haben mit unserer Big Data- und KI-Lösung die Customer Experience sozusagen ins Quadrat gebracht – und mit Elastic.io gelingt dies jetzt auch mit den zu verarbeitenden Daten.

Ihr derzeitiger Schwerpunkt liegt mit den Kunden Lufthansa, BMW und VW auf dem Bereich Mobilität. Besteht die Chance auch andere Branchen zu akquirieren? Wenn ja, welche?
Wir haben natürlich während der Corona-Krise die Einbrüche im Mobilitäts-Sektor gespürt, doch umgekehrt profitieren wir jetzt von dem dort sich anbahnenden Aufschwung. Gleichwohl wollen wir verstärkt auch andere Branchen angehen, um unsere Umsätze zu diversifizieren. Vor allem die Bio-Informatik und Bio-Technologie sollen ein weiteres Standbein werden.

Wie soll Cogia in den kommenden Jahren entwickelt und positioniert werden?
Wir fokussieren uns zum einen auf die Weiterentwicklung des Softwareangebots und auf den Ausbau unseres technologischen Vorsprungs durch die Einführung neuer Analyseverfahren. Zum anderen wollen wir die Sichtbarkeit des Unternehmens am Markt erhöhen und neue Märkte erschließen. Wir streben etwa die Marktführerschaft in Europa im Bereich Customer Experience Management an und wollen eine führende Rolle in Europa im Bereich Open Source Intelligence – OSINT – und Competitive Intelligence einnehmen.

Welche weiteren Ziele haben Sie sich mittelfristig gesetzt?
Mittelfristig sind wir dank unserer erfolgreich umgesetzten Kapitalerhöhung in der Lage, unseren Vertrieb kräftig auszubauen, um neue Märkte zu erschließen und über digitales Performance-Marketing die Sichtbarkeit des Unternehmens am Markt zu erhöhen. Außerdem steht uns nun die Möglichkeit offen auch über Akquisitionen zu wachsen.

Die Prognosen für die Gesamtleistung sind ambitioniert. Wie soll das erreicht werden? Organisch? Durch Zukäufe?
Beides. Wir wollen organisch wachsen durch die Steigerung unserer Vertriebsaktivitäten und anorganisch durch Zukäufe, um das Wachstum zu beschleunigen. Das perfekte Übernahmeziel ergänzt uns technologisch, hat vertriebliche Synergien, passt zu unserer Kultur und ist profitabel.

Am 10. Oktober 2021 ist Cogia in den Primärmarkt der Börse Düsseldorf aufgestiegen und seit dem 12. Oktober 2021 auch in Frankfurt und auf Xetra handelbar. Was versprechen Sie sich von diesem Schritt?
Wir sind davon überzeugt, dass dadurch die Außenwirkung der Cogia deutlich gestärkt und zugleich eine maßgeblich verbesserte Handelbarkeit der Aktien gewährleistet wird. Darüber hinaus erleichtert dieser Schritt den Zugang zu internationalen Investoren, auch im Rahmen künftiger Kapitalerhöhungen sowie die weitere Diversifizierung der Aktionärsbasis.

Analysten sehen den fairen Wert der Cogia-Aktie bei 7,70 Euro, das entspricht einem Kurspotenzial von über 150 Prozent. Warum erkennt die Börse dieses Potenzial noch nicht?
Der Aufstieg in ein höheres Börsensegment steht im Einklang mit unserer Wachstumsstrategie. Doch es braucht sicherlich noch ein wenig Zeit, bis die positiven Auswirkungen unserer Vertriebsanstrengungen und anderer Aktivitäten wie der Übernahme von Elastic.io sichtbar werden und die Anleger darauf reagieren. Dann, da bin ich sicher, wird sich das volle Kurspotenzial entfalten.

Herr Lauria, vielen Dank für das Interview!

Bildquelle: Pascal Lauria, Cogia
Exit mobile version