Plusvisionen

DEWB-Aktie // Hoher Bewertungsabschlag

Bildquelle: Deutsche Bundesbank

Die aktuelle Struktur der Deutschen Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft, kurz DEWB, hatten wir im November – samt der einzelnen Beteiligungen aus dem Asset-Management-Sektor – ausführlich vorgestellt [HIER klicken]. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Allerdings legte die Gesellschaft inzwischen die finalen Daten für 2022 vor. Und nun kommt das Unternehmen zudem mit einer neuen Unternehmensanleihe an den Markt.

Diese frische Unternehmensanleihe 2023/2028 (A351NS) soll ein Gesamtvolumen von bis zu zehn Millionen Euro haben. Sie dient ausschließlich der Refinanzierung der Unternehmensanleihe 2018/2023 (A2LQL9), die am 30. Juni zur Rückzahlung fällig wird. Daher bietet die DEWB dieses mit acht Prozent pro Jahr verzinste Papier zunächst nur den Besitzern der alten Anleihe via Umtauschofferte an. Nur Anteile, die über diesen Weg nicht platziert wurden, werden dann via Privatplatzierung (Mindeststückelung 100.000 Euro) institutionellen Investoren zum Kauf angeboten. Mit Blick auf die attraktive Verzinsung dürfte die Platzierung des angebotenen Volumens aber problemlos über die Bühne gehen.

Für Aktienanleger bedeutet diese Nachricht, dass die Finanzierung des Beteiligungsportfolios weiter auf gesunden Füßen steht und keinerlei Liquiditätsprobleme in Sicht sind. Weitaus wichtiger waren aber die Zahlen für 2022. Sie zeigen, dass die DEWB-Aktie (804100) weiter deutlich unter dem Inneren Wert notiert, obwohl die DEWB größere Wertberichtigungen bei den Neobroker-Beteiligungen vornehmen musste. Werthaltig bleibt aber vor allem der 19-Prozent-Anteil an Laiqon, der ehemaligen Lloyd Fonds, deren gute Perspektiven wir kürzlich bei Plusvisionen aufzeigten [HIER klicken].

So liegt das klassische Eigenkapital je Aktie zwar nur noch bei 0,98 Euro (Ende 2021: 1,27 Euro). Da aber nach HGB bilanziert wird, kann es zu keinen Wertzuschreibungen kommen. Somit macht es mehr Sinn die von Vorstand Bertram Köhler im Plusvisionen-Interview [HIER klicken] angesprochenen stillen Reserven aus aktuellen Bewertungen hinzuzurechnen.

Demnach liegt der innere Wert pro Aktie aktuell bei 1,41 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Aktienkurs auf Xetra von 0,92 Euro ergibt sich also ein Abschlag von rund 35 Prozent. Zwar leiden alle Beteiligungsgesellschaften generell unter einem gewissen Bewertungsabschlag, da eine schnelle Liquidierung der einzelnen Engagements kaum möglich ist. Den aktuellen Unterschied sehen wir aber als zu hoch ein, weshalb Langfristanleger bei der DEWB-Aktie (804100) weiter mit eng limitierten Kauforders zugreifen können.

Ähnlich sehen dies die Analysten von First Berlin Equity Research, die in einem Analyse-Update weiter mit Buy und einem Kursziel bei 1,80 Euro urteilen. Noch zuversichtlicher ist SMC Research mit einem Kursziel von 2,10 Euro und dem Rating Spekulative Buy.

DEWB-Aktie (Tageschart): gute Unterstützung bei 0,80 Euro

Bildquelle: Deutsche Bundesbank; Chartquelle: stock3.com
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