Plusvisionen

Mensch und Maschine-Aktie // Schöne neue Welt

Mensch und Maschine ist ein ganz wunderbares Unternehmen: Es agiert an der Schnittstelle zwischen – Name ist Programm – Mensch und Maschine und schreibt die Software, die Fräsen oder industrielle 3D-Drucker möglichst effizient zum Laufen bringen. Mensch und Maschine ist ein führender Anbieter von CAD-, CAM-, CAE- und neuerdings auch von BIM-Lösungen. Rund 100.000 aktive Arbeitsplätze sind bei mehr als 25.000 Kunden installiert. Die Preise der Software reichen dabei von 1.000 bis 100.000 Euro.

Gegründet wurde Mensch und Maschine 1984 und ist bereits seit 22 Jahren börsennotiert. 901 Mitarbeiter sind je zur Hälfte im Segment MuM-Software und im Systemhaus (größter Autodesk-Vertriebspartner in Europa) tätig. Im vergangenen Jahr wurde aus einem Umsatz von 185,4 Millionen Euro ein Rekord-Nettogewinn von 11,7 Millionen Euro (72 Cent je Aktie) erwirtschaftet.

Die Investitionsausgaben (Capex – Capital Expenditures) sind bei Mensch und Maschine sehr gering, da die Software in der Regel nicht aktiviert wird. Der Gewinn je Aktie entspricht somit fast der Dividende, die im zurückliegenden Jahr 65 Cent betrug.

Mensch und Maschine ist ziemlich gut in dem, was sie tun: Im Software-Segment (CAD/CAM – Computer Aided Design/Manufacturing) konnten durch intelligente Strategien etwa beim Bearbeiten planer Flächen die Fräszeiten um den Faktor zehn verkürzt werden. Da bringt die Wirtschaftlichkeit von teuren Fräsmaschinen in neue Dimensionen. Aber auch bei additiven 3D-Metalldruck entwickelt MuM völlig neue Verfahren.

Ab 2019 ist MuM durch die von 13,5 auf 51,0 Prozent aufgestockte Beteiligung an Sofistik auch breiter im BIM-Bereich (Building Information Management) tätig. Mit Sofistik-Software wurden beispielsweise die neue Bosporus-Brücke, die BMW-Welt oder das Brasilia National Station berechnet.

MuM hat weiter ehrgeizige Ziele: Das organische Wachstum soll weiter im Durchschnitt zehn Prozent pro Jahr betragen. Bei der Betriebsgewinn-Marge (Ebit) werden mittelfristig 14 Prozent angestrebt; derzeit sind es 10,6 Prozent. Der Gewinn je Aktie soll sich um 18 bis 24 Cent pro Jahr verbessern.

Klar, dass bei diesen Zahlen die Aktie nicht günstig zu haben ist. Die Börse bewertet sie mit einem prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 35. Das könnte das Papier auch gut wert sein, da es bei der Software für die Maschinen der Industrie 4.0 nicht mehr „nur“ um die Steuerung, sondern auch um die Daten und die Vernetzung geht. Dieser Schatz ist wahrscheinlich längst noch nicht gehoben.

Charttechnisch befindet sich die Mensch und Maschine-Aktie nach dem Doppeltop im April/Mai noch in einer Konsolidierung. Diese könnte das Papier noch bis in den Bereich von 30 Euro bringen, wo aktuell auch die 200-Tage-Linie verläuft. Langfristig bleibt Mensch und Maschine sehr interessant.

Mensch und Maschine-Aktie (Tageschart): Konsolidierung dauert an

Mensch und Maschine Aktie

Bildquelle: I. Rasche / pixelio.de
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