Plusvisionen

AB Inbev-Aktie // Hammerharter Corona-Kater

Schon seit Jahren ist der Bierkonsum weltweit rückläufig. Dies gilt auch für Deutschland und selbst für das als trinkfreudig geltende Bayern. Darunter leiden die Brauereien. Dies führte letztendlich zu einer Marktkonzentration, sodass nur wenige Brauereigruppen das Geschehen dominieren.

Daran ändert auch der neue Trend zu Craft-Bieren nichts, da deren Ausstoß noch immer keine maßgebliche Rolle im Massenmarkt spielt. Deutscher Marktführer (rund 13 Prozent) ist die Radeberger Gruppe mit Marken wie Jever, DAB, Berliner Kindl, Hasen-Bräu, Binding, Tucher, Freiberger oder dem wohlschmeckende Allgäuer Brauhaus (Büble Bier). Es folgt die belgisch-brasilianische AB Inbev mit rund acht Prozent Marktanteil. Dazu gehören unter anderem das von Autor dieser Zeilen nicht geschätzte Beck’s, Stella Artois und Budweiser, aber interessanterweise auch ausgerechnet Corona.

Dieser gleichnamige Virus hat den Kurs der AB Inbev-Aktie (A2ASUV) gewaltig unter Druck gebracht, da der Bier-Absatz im Zuge der Krise zu fallen droht. Vor allem der Wegfall von vielen Festen belastet. Zudem hat die vom US-Präsident und Corona-Experten Donald Trump inzwischen geächtete WHO dazu aufgerufen, den Alkoholkonsum zu reduzieren, da er das Risiko erhöhen kann, sich mit Covid-19 anzustecken.

In den Getränkemärkten stelle ich allerdings eher fest, dass der Absatz steigt. Und auch im Bekanntenkreis kursiert über Soziale Medien vor allem an den Wochenendtagen das ein oder andere Bildchen auf dem ein meist wohlschmeckender Gerstensaft zu finden ist.

Somit besteht die Hoffnung, dass sich der Absatz lediglich verschiebt: raus aus der Kneipe und weg von großen Straßen- und Volksfesten, hin in die eigenen vier Wände, auf den Balkon oder in den eigenen Garten. Letztendlich wird sich dies aber erst in einigen Wochen zeigen, da das verzerrte Absatzbild erst dann klarer wird.

Es ist allerdings davon auszugehen, dass überregionale Player im Corona-Umfeld eher profitieren. Denn die regionalen Feste werden meinst von eher kleinen, örtlichen Brauereien beliefert, weshalb deren Corona-Risiko deutlich größer ist, als bei einem Big Player wie AB Inbew.

Trotzdem rauschte die AB Inbev-Aktie von Kursen um 75 Euro bis auf ein Zwischentief bei 29,05 Euro in den Keller, ehe mehr oder minder durstige Kehlen den Kurs wieder über die 40-Euro-Marke trieben.

Damit hat sich auch die Charttechnik aufgehellt, da der größte Kater ausgestanden ist und eine Bodenbildung abgeschlossen scheint. Fundamental ist der Wert mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 durchaus nicht überteuert. Ein Durchmarsch bis in den Bereich um 57 Euro ist dem Titel daher zuzutrauen, wo allerdings ein größerer Widerstand wartet.

AB Inbev-Aktie (Wochenchart): schöner Hammer, der Hoffnung macht

AB Inbev Aktie

 

 

Bildquelle: PatternPictures / Pixabay
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