Plusvisionen

Bayer-Aktie // Tabu mit Chart-Hoffnung

Bildquelle: Bayer, Aspirin

Die Bayer-Aktie charttechnisch betrachtet, rein so, sieht zurzeit recht konstruktiv aus, fundamental allerdings bleibt die Aktie ein (großes) Risiko. Das zeigt schon der flüchtige Blick auf ein paar Kennzahlen: Zuletzt hat Bayer seinen Aktionären – zu Beruhigung – eine Dividende von 2,80 Euro ausgeschüttet. Das ergibt immerhin eine Dividenden-Rendite von 4,4 Prozent.

Zudem: Bei einem aktuellen Börsenwert von 59 Milliarden Euro weist Bayer ein Eigenkapital von 45 Milliarden Euro aus. Die Börse gewährt somit nur noch einen kleinen Aufschlag aus den Geschäften, die Bayer so tätigt.

Das ist auch des Pudels Kern. Bayer hat den Glyphosat-Hersteller Monsanto für knapp 60 Milliarden Euro übernommen. Oh! Richtig, Bayer ist an der Börse derzeit noch 59 Milliarden Euro wert. Scheinbar wird am Markt Monsanto nur noch mit Null bewertet? Das wäre nicht verwunderlich, denn Glyphosat ist – sehr vorsichtig ausgedrückt – ein sehr umstrittenes Produkt, dessen Zukunft doch vage ist.

Bayer wegen Glyphosat zahlreiche Klagen vorliegen, die Milliardenrisiken bergen, da Glyphosat Krebs auslösen könnte. Im schlimmsten(?) Fall könnte sich Glyphosat als totes Produkt herausstellen. Gleichzeitig verkauft Bayer fleißig (gute) Beteiligungen (zum Beispiel die Currenta-Anteile), um Finanzlöcher zu stopfen.

Aber gut, der Börse ist das bekannt und sie hat deshalb entsprechende Risikoabschläge vorgenommen (siehe oben). Bleibt es bei den jetzigen Risiken (Möglichkeit eines Verleichs vor Gericht), könnte die Aktie auf dem aktuellen Niveau einen Boden finden. Das signalisieren die Märkte gerade.

Im Monatschart gab es im Mai/Juni ein Bullish Engulfing, das nun bestätigt werden könnte (siehe Monatschart unten). Es würde klar für eine mittelfristige Kurswende sprechen. Außerdem hätte die Unterstützung knapp unter 60 Euro gehalten.

Auch im Tageschart besteht die Hoffnung auf eine Umkehr. Es deutet sich eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation an (siehe Tageschart unten). Darüber hinaus wurde die 200-Tage-Durchschnittslinie überschritten. Jedoch gab es am 9. August einen Shooting Star (mit Gap-Closing vom März), der nun erst einmal wieder überschritten werden will.

Die Börse blickt wieder etwas zuversichtlicher in die Bayer-Zukunft, was für Trader eine Chance sein kann. Für Anleger bleibt Bayer mit seinen (unkalkulierbaren) Risiken und seinem fragwürdigen Produkt (Glyphosat) tabu, trotz voraussichtlich schöner Dividenden-Rendite und spannender Pharma-Sparte (kein Zynismus: gute Krebsmedikamente, zum Beispiel: Vitrakvi).

Bayer-Aktie (Tageschart): inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation

Bayer Aktie

Bayer-Aktie (Monatschart): Bullish Engulfing

Bildquelle: Bayer
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