Plusvisionen

Steico-Aktie // Trendwende

Bildquelle: Steico

Technisch sah es bei der Steico-Aktie in den vergangenen Monaten so aus, als könnte sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausbilden, die vermutlich für deutlich tiefere Kurse gesorgt hätte. Im Oktober rutschte der Kurs sogar unter die Nackenlinie bei aktuell 107 Euro. Inzwischen hat sich das wohl als Bärenfalle herausgestellt.

Nach der Vorlage der Neunmonatszahlen (13. Oktober) und einer Unternehmenspräsentation von Finanzdirektor David Meyer auf einer (virtuellen) Maccess-Veranstaltung (14. Oktober), bewegte sich der Steico-Aktienkurs steil aufwärts – und durchschlug dabei auch wieder, mit einem Gap (Kurslücke), die erwähnte Nackenlinie. Das technische Szenario hat sich damit wieder völlig gewandelt.

Die Schulter-Kopf-Schulter-Formation ist vorerst vom Tisch, die 200-Tage-Durchschnittslinie hat als robuste Haltezone herausgestellt, die Markttechnik (MACD) hat sehr konstruktiv nach oben gedreht und auch der sehr kurzfristige Abwärtstrend wurde überschritten.

Überzeugt haben die Börse wohl die jüngsten Zahlen: Der Neunmonatsumsatz liegt mit 289 Millionen Euro um 27 Prozent über Vorjahr. Der Neunmonatsbetriebsgewinn (Ebit) verbessert sich um 105 Prozent auf 50 Millionen Euro und der Periodenüberschuss um 110 Prozent auf 35 Millionen Euro.

Besonders erfreulich ist, dass auch die Profitabilität weiter zulegen konnte, was nicht selbstverständlich ist in Zeiten, wo Rohstoffe knapp und/oder teuer sind. Im dritten Quartal erreichte die Ebit-Marge mit 18,2 Prozent eine neue Bestmarke und auch die Neunmonats-Ebit-Marge markiert mit 17,3 Prozent einen Rekordwert. Bei solchen Daten ist der Markt immer gerne zu einer Höherbewertung einer Aktie bereit, zumal auch der Ausblick passt:

Sofern sich weder aus der Pandemie-Entwicklung noch aufgrund widriger Witterung im vierten Quartal negative Effekte ergeben, rechnet das Steico-Direktorium für 2021 mit einem Umsatzwachstum oberhalb von 20 Prozent und einer Ebit-Marge zwischen 14,0 und 17,0 Prozent (im Vergleich zur Gesamtleistung).

Steico ist in dem spannenden Markt für ökologische Dämmstoffe (Dämmplatten) und komplette Holzfertigelemente für den Hausbau oder die Renovierung sehr gut positioniert. Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt, auch wenn sie, im Fall der Dämmstoffe, im Preis im Schnitt rund zehn Prozent über Produkten aus Stein- oder Mineralwolle liegen, aber das stützt die Marge.

Bei Einkauf, so Meyer, habe sich die langjährige Partnerschaft mit dem polnischen Staatsforst ausgezahlt. Die Preise für das benötigte Weichholz befänden sich auf dem Durchschnittsniveau des Jahres 2020, wobei die Zeiten sehr niedriger Holzpreise wohl einstweilen vorbei seien. Lediglich in Frankreich werde am freien Markt eingekauft. Das dortige Werk trage aber aktuell lediglich zu rund zehn Prozent zur Wertschöpfung des Unternehmens bei.

Steico hat bereits seine Kapazitäten deutlich ausgeweitet und ist auch noch dabei weitere Produktionsmöglichkeiten zu schaffen, um für weiteres Wachstum gut gerüstet zu sein. Ein Risikofaktor sind für Steico die steigenden Energie- und Materialkosten, wobei dieses Problem das Direktorium derzeit gut im Griff zu haben scheint.

Steico-Aktie (Tageschart): kurzfristiger Abwärtstrend gebrochen

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