Plusvisionen

Zertifikate-Anleger gehen auf Nummer sicher

Von Gastautor Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbands (DDV)

Ein Drittel der Privatanleger in Deutschland vertritt die Ansicht, dass Kapitalschutz-Zertifikate ihnen in der gegenwärtigen Marktphase am interessantesten erscheinen. Rund ein Viertel spricht sich in diesem Kontext für Aktienanleihen aus. Knapp 16 Prozent geben an, dass sie im aktuellen Marktumfeld zu Discount-Zertifikaten tendieren. Bonus-Zertifikate sind für 15 Prozent der Umfrageteilnehmer die augenblicklich attraktivste Anlagekategorie. Immerhin noch 11 Prozent präferieren derzeit Express-Zertifikate. Somit sprechen sich mehr als 66 Prozent für Anlageprodukte ohne 100-prozentigen Kapitalschutz aus. Das sind die Ergebnisse der Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Verbands im Januar. An dieser Online-Befragung, die gemeinsam mit mehreren großen Finanzportalen durchgeführt wurde, beteiligten sich 1.642 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um gut informierte Anleger, die als Selbstentscheider ohne Berater investieren.

Die Anleger befinden sich aufgrund der schwankungsreichen Börsen und der anhaltend niedrigen Zinsen in einem schwierigen Investitionsumfeld. Sie stehen vor der Frage, welche Anlagelösungen noch stabile und attraktive Erträge bei einem gleichzeitig vertretbaren Risiko versprechen. Hierbei ist ein gleichsam offensiverer Umgang mit dem eigenen Ersparten die einzige Alternative für diejenigen, die Vermögensmehrung und nicht nur Vermögenserhalt anstreben.

Je langfristiger der Anlagehorizont eines Privatanlegers ist, desto seltener sollte er sein Depot beobachten und sich stattdessen an seine Anlagestrategie halten. Wer gerade bei Langfristanlagen sehr häufig sein Depot überprüft, der sollte sich des psychologischen Drucks bewusst sein, den er sich dadurch selbst macht. In jedem gut diversifizierten Depot wird es immer einzelne Anlagen geben, die zurückbleiben oder sogar im Wert fallen.

 

Bildquelle: S. Hofschlaeger  / pixelio.de
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