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PharmaSGP Holding-Aktie // Bislang schmerzfreier Börsenverlauf

Bildquelle: PharmaSGP Holdings

Uns Menschen plagen so allerlei Wehwehchen – und mit zunehmenden Alter werden diese nicht weniger, ganz im Gegenteil. Seit jeher gibt es deshalb Zeitgenossen, die sich um das Wohl jener Geplagten kümmern. Die geschieht durch chemische Arzneimittel, Kräuter, mitunter auch Streukügelchen oder wahlweise weißer Salbe. Wer heilt, hat letztlich Recht. Viel hängt sicherlich mit dem Glauben an die jeweilige Kur zusammen. Die am 19. Juni (2020) zu einem Preis von 31,50 Euro an die Börse gestrebte PharmaSGP Holding will das Leben der Patienten mit rezept- und chemiefreien Medikamenten verbessern.

Die Kernmarken des Unternehmens decken chronische Indikationen ab, darunter rheumatische Schmerzen und Nervenschmerzen. In Deutschland ist PharmaSGP mit den Markenfamilien Rubaxx bei rheumatischen Schmerzen und Restaxil bei neuralgischen Schmerzen Marktführer für systemische und chemiefreie Schmerzmittel. Daneben führt PharmaSGP auch Produkte gegen sexuelle Schwäche und Schwindelbeschwerden (Deso und Neradin), typische altersbedingte Leiden, im Angebot.

Seit der Einführung des ersten Produkts aus dem aktuellen Produktportfolio im Jahr 2012 hat PharmaSGP ihr Geschäftsmodell erfolgreich in andere europäische Länder, darunter Österreich, Italien, Belgien und Spanien exportiert und zuletzt auch die Marktzulassung für drei ihrer meistverkauften Produkte in Frankreich erhalten.

Das Börsenleben der PharmaSGP-Aktie verlief bislang recht schmerzfrei, das Papier mäandert um die Marke von 31 Euro. Das mag auch daran liegen, dass dem Unternehmen bei dem Börsengang kein frisches Geld zufloss, sondern die 4.025.000 Aktien lediglich gelistet wurden (33,5 Prozent Streubesitz). Die Anteilseigner wollten wohl Kasse machen, um andere Projekte zu finanzieren. Das hinterlässt den Eindruck, dass der Glaube in die Zukunft des Unternehmens gelitten hat.

Nun hat PharmaSGP die vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Die fielen, trotz Corona, grundsätzlich erfreulich aus. Der Umsatz kletterte um 7,2 Prozent auf 33,8 Millionen Euro und das Ebit (bereinigt) verbesserte sich um 17,7 Prozent auf 10,6 Millionen Euro, nicht adjustiert waren es plus 5,3 Prozent auf 9,5 Millionen Euro. Das bedeutet eine wunderbare Ebit-Marge (nicht adjustiert) von 28,2 Prozent. Der aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit 23 ist so vertretbar.

PharmaSGP wächst, auch das Produktportfolio über Line Extensions weiter, das ist gut. Mit insgesamt sieben Launches übertraf PharmaSGP sogar die ursprüngliche Planung. In Deutschland wurde die RubaXX-Marke weiter aus gebaut. Das Arzneimittel Meliston soll bei Angst helfen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das mag ein wenig zynisch klingen, aber letztlich lebt davon PharmaSGP. Wer vielleicht schon als austherapiert gilt, könnte es noch mit einem PharmaSGP-Produkt versuchen. Wenn es hilft, dann umso besser und auch noch chemiefrei. Die Kunden mögen offenbar die PharmaSGP-Medikamente und sind bereit dafür ordentliche Preise zu zahlen, das zeigt Umsatz und Marge. Freilich muss PharmaSGP dafür ziemlich aggressiv werben, was kostet.

Negativ fällt auf, dass die Anteilseigner scheinbar nicht sonderlich daran interessiert sind das Unternehmen mit (viel) Geld auszustatten. Genaueres dazu dürfte der Halbjahresbericht zum 30. September verraten.

PharmaSGP-Aktie (Tageschart): Doppelboden?

 PharmaSGP Holdings Aktie

Bildquelle: PharmaSGP
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