Plusvisionen

Aumann Aktie // Schon vor dem Börsengang gefragt

Aumann, IPO, Aktie, Börsengang, Emobilität

Bildquelle: Aumann

Nachtrag vom 24. März 2017: Aumann gelingt ein Traumdebüt auf dem Börsenpakett. Die Aktie startet mit 48,20 Euro, was ein Plus von 6,20 Euro gegenüber dem Emissionspreis von 42,00 Euro ist. Gut 250 Millionen Euro fließen in die Aumann- beziehungsweise in die MBB-Kasse. Zeitweise notiert die Aumann-Aktie deutlich über 50,00 Euro.

Das Geschäft mit Neuemissionen in Deutschland liegt am Boden. Dies ist schon viele Jahre so, eigentlich seit dem Platzen der New Economy-Blase. Denn damals gab es viele IPOs, die es an die Börse schafften, dann aber mehr oder weniger direkt in die Insolvenz abtauchten. Daher sind vor allem Privatanleger misstrauisch. Ein weiterer Grund ist ein Mangel an Transparenz. Denn heutzutage sind Vorstände und ihre Agenturen nahezu verdammt, keine in die Zukunft gerichteten Aussagen an die Öffentlichkeit zu geben – längst lauert irgendwo rund um den Erdball ein Anlegerschützer, der ein Unternehmen verklagt, wenn eine Aussage nicht zu 100 Prozent eintritt. Ein Irrsinn, der dazu führt, dass Unternehmen ihren eigene Pressemitteilung zum Börsengang nicht mehr als Email versenden können. Lediglich eine Veröffentlichung als Ad-hoc-Mitteilung scheint noch erlaubt.

Und trotzdem dürfte es nun mit dem ersten IPO des Jahres klappen. Mit Aumann strebt eine Tochtergesellschaft der mittelständischen Unternehmensgruppe MBB (A0ETBQ) an den Frankfurter Prime Standard. Der Börsengang soll am 24. März erfolgen. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum Vortag, dann wird der Emissionspreis veröffentlicht. Die Preisspanne beträgt 35 bis 43 Euro. 4,48 Millionen Aktien stammen von Altaktionären, weitere 1,5 Millionen Papiere kommen aus einer Kapitalerhöhung hinzu. Der Streubesitz wird maximal 46,4 Prozent erreichen. Die bis zu 64,5 Millionen Euro, die dem Unternehmen zufließen, nutzt Aumann zur Expansion. Das Management schafft neue Kapazitäten für das dynamisch wachsende Segment der Elektromobilität.

Aumann setzte im Jahr 2016 schon 156 Millionen Euro um, wovon immerhin 42 Millionen Euro aus dem Bereich E-Mobility stammen. Dieser wird in den kommenden Jahren stark wachsen und das übrige Geschäft etwas in den Hintergrund rücken. Da die Elektromobilität deutlich höhere Margen abwirft, macht dies viel Sinn. Der Betriebsgewinn (Ebit) lag im Jahr 2016 bei 19 Millionen Euro, die E-Mobility trug dazu bereits 7 Millionen Euro bei. Spätestens im Jahr 2019 dürfte Aumann wohl mehr als 300 Millionen Euro als Jahresumsatz erzielen. Und beim Betriebsgewinn gehen wir davon aus, dass 2019 ein Wert von 40 bis 50 Millionen Euro erreicht werden kann.

Vorbörslich notierte die Aktie bei Tradegate in der Spitze schon über 50 Euro, am Dienstagmittag immerhin noch bei 46,80 Euro. Die Zeichnung der Aktie (A2DAM0) ist daher auch für Privatanleger interessant. Im Konsortium sind Berenberg, Citigroup sowie Hauck & Aufhäuser. Sofern der eigene Broker/die eigene Bank keine Zeichnungsmöglichkeit anbietet, muss sich der Anleger übrigens nicht zwigend bis nach dem IPO gedulden. Allerdings sind die Umsätze auf Tradegate sehr gering, weshalb wir hiervon abraten würden, dort zu zeichnen. Plusvisionen wird aber nach dem (wahrscheinlich) geglückten IPO eine frische Einschätzung liefern.

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Bildquelle: Aumann
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