Plusvisionen

Fabasoft-Aktie // Nach Aktenlage ein Digitalisierungsgewinner

Projekte werden zunehmend komplexer und dezentraler. Wer sind die handelnden Personen? Wer weiß was? Welches Wissen ist zu einem Projekt schon im Unternehmen vorhanden? Wo liegen die entsprechenden Dokumente? Welche Komponenten (Teile) werden für ein Projekt benötigt? Fabasoft aus Linz in Österreich hat es sich zu Aufgabe gemacht die Unternehmens- und Verwaltungswelt zu ordnen.

Die Börse sieht das mit großem Wohlwollen, da in dieser Aufgabe sehr viel Zukunft steckt. Die Fabasoft-Aktie notierte Anfang 2019 noch bei knapp unter zwölf Euro – zuletzt waren es fast 30 Euro. Dabei ist das Papier keineswegs – optisch – günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei einem geschätzten Gewinn je Aktie von 0,63 Euro (Vorjahresniveau) bei stattlichen 39. Immerhin käme noch eine Dividenden-Rendite von zwei Prozent zusammen, wenn erneut 0,50 Euro ausgeschüttet würden.

Fabasoft glänzte aber zuletzt (Neunmonatszahlen) mit einer Betriebsgewinn-Marge (Ebit) von sehr schönen 18 Prozent. Zudem gab es einen Cash-Bestand von beachtlichen 26,1 Millionen Euro. Der aber sei auch notwendig, wie Mitgründer Leopold Bauernfeind auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) im Dezember 2019 betonte, weil öffentliche Auftraggeber sehr großen Wert auf Verlässlichkeit und Solidität legen.

Was auch für Fabasoft spricht: Von den 22,4 Millionen Umsätze (April bis September) sind 12,8 Millionen Euro wiederkehrende Erlöse aus dem Cloud-Geschäft. Überhaupt scheint Fabasoft ein einträgliche Nische der Digitalisierung gefunden zu haben: Die Fabasoft-Beteiligung Mindbreeze (5,4 Millionen Euro Umsatz in neun Monaten, plus 46 Prozent) ist eine semantische Suchmaschine über Unternehmensdaten.

Bei der Lufthansa zeigt diese Maschine beispielsweise an, welches Wissen über ein bestimmtes Flugzeugteil im Unternehmen vorhanden ist, also wo es verbaut ist, wer die Experten für diese Teil sind, Lebensdauer, Lieferanten, Seriennummer …

Andere Fabasoft-Produkte wie eGov-Suite oder Folio finden ihre Anwendung in der elektronischen Aktenführung (Beispiel E-Akte Bund, wo Fabasoft bereits Ausschreibungen gewonnen hat) oder im elektronischen Dokumenten-Management.

Künftig will Fabasoft mit Mindbreeze in neuen Wissenprojekten und bei OEMs punkten. Ein großes Wachstumsfeld ist sicherlich auch die Administration in Brüssel/Straßburg. Könnte sich der Einstieg lohnen? Langfristig sicherlich, allerdings ist Fabasof aktuell schon üppig bewertet. In der Vergangenheit hat sich die Aktie immer wieder der 200-Tage-Durchschnittslinie angenähert.

Fabasoft-Aktie (Tageschart): Aufwärtstrend

Fabasoft Aktie

Bildquelle: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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