Plusvisionen

Gerresheimer-Aktie // Haar in der Bonus-Suppe

Bildquelle: Gerresheimer

Weiterhin stehen Aktien von Unternehmen, die mögliche Corona-Profiteure sein können, hoch im Kurs. So auch Gerresheimer (A0LD6E). Das Papier legte in den vergangenen zwölf Monaten rund 55 Prozent zu. Und Gerresheimer kann tatsächlich beweisen, dass Covid-19 positiven Einfluss auf das Geschäft nehmen wird.

Denn offensichtlich bestellen die Impfstoffhersteller längst ihre Fläschchen, in die der noch nicht vorhandene (aber hoffentlich bald kommende) Corona-Killer abgefüllt werden wird. So berichtet Vorstandschef Dietmar Siemssen, dass bereits zusätzliche Kapazitäten für die Herstellung von Injektionsfläschchen aufgebaut werden.

Abzulesen ist dies an den frisch veröffentlichten Halbjahreszahlen aber noch nicht: Der Umsatz wuchs organisch um 2,1 Prozent auf 349 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebitda) um 4,1 Prozent auf 75 Millionen Euro. Dies entspricht einer operativen Marge von guten 21,5 Prozent.

Noch besser wären die Daten allerdings ausgefallen, wenn die Pandemie nicht auch negative Einflüsse hätte: Die Nachfrage aus der Kosmetikindustrie, insbesondere für hochwertigen Parfümflakons, sank. Offensichtlich sind schöne Düfte in einer Welt mit Ausgangsbeschränkungen und reduzierten Feiermöglichkeiten weniger gefragt.

Etwas enttäuschend fällt allerdings der Ausblick aus. Siemssen plant weiter mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer operativen Marge von rund 21 Prozent. Hier hätte er gerne noch eine Schippe drauflegen können, zumal er davon ausgeht, dass Gerresheimer ein gutes viertes Quartal erlebt. Wir erwarten hingegen, dass sowohl Umsatz als auch Marge höher ausfallen werden und sich der Firmenchef nur etwas Luft für positive Überraschungen lässt.

Der vorsichtige Ausblick sorgt dafür, dass die Gerresheimer-Aktie den Widerstand bei 100 Euro auch heute nicht nachhaltig überwinden kann. Bereits im frühen Handel setzten größere Gewinnmitnahmen ein, welche die Aktie in den Bereich um 95 Euro drückten. Mittelfristig sehen wir weiterhin deutlich höhere Kurse und erneuern unsere positive Einschätzung vom Juli, als die Aktie bei 90 Euro notierte. [hier klicken]. Langfristanleger können also weiter Positionen aus- und aufbauen, gegebenenfalls limitiert im Bereich um 93 Euro.

Bei dem im Juli [hier klicken] vorgestellten Bonus-Zertifikat mit Cap (SR9PV3) sind bis zur Fälligkeit im März 2021 noch rund 2,5 Prozent Restrendite am Knochen. Hier können Anleger, die das Geld nicht benötigen, abwarten – mit Blick auf einen rund 31-Prozent-Puffer.

Dieses oder anderes Geld kann aber auch beispielsweise in ein anderes Bonus-Zertifikat mit Cap (SB20BB) fließen. Dabei muss die Gerresheimer-Aktie bis zum 19. März 2021 über der Barriere bei 71,50 Euro verweilen. Gelingt dies, erzielt der Anleger einen Gewinn von 6,9 Prozent (15,5 Prozent p.a.). Erweist sich der aktuell rund 25-prozentige Puffer als nicht ausreichend, tilgt der Emittent in Aktien im Verhältnis eins zu eins.

Gerresheimer-Aktie (Tageschart): 100er-Linie ist eine mächtige Hürde

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Bildquelle: Gerresheimer
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