Einziger Schönheitsfehler dabei: Die Zinsen steigen nicht so recht, wie es es tun sollten, wenn die Finanzwelt Inflationsgefahren befürchten würde. Siehe auch „Fallende Zinsen„.
Also, was bleibt dann: Die Nachfrage? Gut, die Konjunktur zieht an, aber von Gold wandern nur etwa zehn Prozent in die industrielle Produktion. Die Schmuckindustrie? Jörg Zeuner, Chefökonom der VP Bank, geht davon aus, „dass die Nachfrage nach Gold aus der Schmuckindustrie eine untergeordnete Rolle spielt – auch wenn die Hochzeitssaison in Indien anläuft“.
Hm? Klar, der Dollar. An seiner Stellung als Reservewährung wird immer mehr herumkritisiert. Das sorgt nicht gerade für Vertrauen. Sicher ein Grund.
Ein zweiter – und womöglich der entscheidende – geht in ähnliche Richtung. Gold wird von den Investoren als Versicherung gehen den totalen Zusammenbruch der Finanzsysteme (Meltdown) angesehen. Investoren, die so denken, können Gold kaufen (und den Goldpreis nach oben treiben) und zugleich in (Staats-)anleihen investieren und so die Zinsen niedrig halten.