Plusvisionen

Unidevice-Aktie // Sehr günstige Bewertung mit Lieferproblemen

Kaufen und schnell wieder weiterreichen, das ist das Geschäft des Elektronik-Brokers Unidevice. Innerhalb von drei bis acht Tagen schlägt das Unternehmen sein Lager um. Das muss auch so sein, denn die Margen in diesem Geschäft, das Unidevice vor allem mit iPhones, AirPods oder iWatches macht, sind äußerst knapp. Zuletzt lag die Rohertragsmarge immerhin bei 2,9 und die Betriebsgewinn-Marge (Ebit) bei 1,4 Prozent – vor drei Jahren waren es lediglich 1,5 beziehungsweise 0,58 Prozent.

Da ist Effizienz gefragt: Unidevice macht seinen Jahresumsatz von 404 Millionen Euro, wie Vorstand Christian Pahl auf einem virtuellen Round Table von m:access am 11. November verrät, mit nur 33 Mitarbeitern an zwei Standorten (Berlin und Kassel). Das Unternehmen arbeite ausschließlich mit anderen Großkunden (Telekommunikationsgesellschaften) zusammen, B2C gebe es nicht, da zu aufwendig. Die Ware aus Asien, die zentral in Kassel eintreffe, so Pahl, werde lediglich auf das Gramm genau gewogen und dann unausgepackt weitergereicht.

Wenn es geschäftlich so eng zugeht, dann können schon kleinere Störungen größere Auswirkungen haben: Zwar konnten im Juli und August 2021 geringe Belieferungen mit Smartphones noch mit AirPods kompensiert werden, doch traten ab Mitte September 2021 Lieferengpässe in der gesamten Breite des Sortiments auf, die den Ausblick eintrübten.

Für das Gesamtjahr 2021 wird jetzt ein Umsatz von 323 Millionen, ein Betriebsgewinn (Ebit) von 4,44 (5,13) Millionen Euro und ein Nettogewinn von 3,00 (3,51) Millionen Euro erwartet. Wie es darüber hinaus weitergeht? Die Lieferprobleme bleiben einstweilen bestehen, wobei Pahl von einer Besserung zu Jahresbeginn 2022 ausgeht, auch längerfristig ist er optimistisch.

Die Börse zeigt sich dagegen eher skeptisch, was Ausdruck in einer günstigen Bewertung findet: Bei einer Marktkapitalisierung von 24,4 Millionen Euro stehen in der Unidevice-Bilanz ein Eigenkapital von 21,4 Millionen Euro und eine Cash-Position von 3,8 Millionen Euro. Jeder Euro, der an der Börse gehandelt wird, ist auch einen Euro wert. Einen Zukunftsbonus gibt es derzeit somit nicht.

Das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt gerade einmal acht. Stattlich wäre die Dividenden-Rendite von 7,4 Prozent bei einer prognostizierten Dividende von 0,12 Euro.

Vielleicht ist die Börse zu pessimistisch, schließlich wird 5G wichtiger und generell nimmt die Digitalisierung auch im Privaten zu (Fitness-Armbänder, Körperkameras, Smart-Watches). Zudem werden die Produkte immer teurer (iPhone), was der Marge von Unidevice zugute kommt.

Charttechnisch stößt der Kurs bei 1,60/1,50 Euro auf eine Unterstützungszone.

Unidevice-Aktie (Tagechart): Korrektur zu Ende?

UniDevice Aktie

Chartquelle: Guidants.com; Bildquelle: Screenshot Apple
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