Plusvisionen

CropEnergies-Aktie // Greifen Value-Investoren schon wieder zu?

Südzucker Bioethanol Produktion am Standort Zeitz

Wenn ein Unternehmen in schweren Zeiten steckt, dann ist das Verhältnis von Eigenkapital zu Marktwert ein untrüglicher Indikator dafür. Beim Bioethanolproduzenten CropEnergies betrug das Eigenkapital zum Halbjahr 441 Millionen Euro und der Marktwert liegt aktuell bei 345 Millionen Euro. Das heißt, Value-Investoren aufgemerkt, die Börse bezahlt für jeden Euro des Unternehmens lediglich 78 Cent.

Ist CropEnergies damit unterbewertet? Nicht unbedingt, schließlich steckt die Bioethanolbranche in schwierigen Zeiten (was eigentlich erstaunlich ist angesichts der Rohölnotierungen): Es gibt Überkapazitäten und die Preise fallen stark. Ende Oktober musste CropEnergies deshalb seine Prognose anpassen.

Für das laufende Geschäftsjahr wird nun ein operatives Ergebnis zwischen 15 und 35 (zuvor: 25 bis 55) Millionen Euro erwartet. Das entspricht einem Betriebsgewinn (Ebitda) von 55 bis 75 (65 bis 95) Millionen Euro. All das geht mit einem voraussichtlichen Umsatzrückgang auf 750 bis 780 (810 bis 860) Millionen Euro einher. Besonders bitter: CropEnergies muss die Anlage im britischen Wilton ab Ende November pausieren lassen.

Im ersten Halbjahr konnte CropEnergies noch einen Überschuss von 7,1 (34,9) Millionen Euro oder 0,08 (0,40) Euro je Aktie ausweisen. Man wird sehen, ob es zum Geschäftsjahresende für einen Gewinn reicht. Die Börse geht in der nächsten Zukunft wohl eher von Verlusten aus, sonst würde sie das Eigenkapital – Verluste zehren das Eigenkapital auf – nicht unter Wert handeln.

Ein wenig Hoffnung macht die Bewertung allerdings schon, auch wenn die Dividende deutlich geringer als die zuletzt gezahlten 0,25 Euro je Aktie ausfallen dürfte, immerhin ist schon viel an negativen Ereignissen vorweggenommen. Hinzu kommt, dass mit steigenden Rohölpreisen auch wieder alternative Energieträger in den Fokus rücken werden.

Ohnehin soll der Anteil an erneuerbaren Energien in der EU bis 2030 auf mindestens 32 Prozent ansteigen. Für den Transportsektor ist dabei ein Anteil von mindestens 14 Prozent vorgesehen. Der Anteil an erneuerbaren Energien in Kraftstoffen soll bis 2020 auf zehn Prozent steigen. Bis zu sieben Prozentpunkte könnten dabei auf erneuerbare Kraftstoffe aus Ackerpflanzen entfallen.

Charttechnisch wurde die wichtige Unterstützung bei 4,30 Euro unterschritten. Die nächste Haltelinie findet sich bei 3,40 Euro. Die CropEnergies-Aktie befindet sich in einem klaren Abwärtstrend. Die Trendfolgeindikatoren signalisieren tendenziell weiter fallende Kurse, jedoch wirkt die Aktie stark überverkauft und Relative-Stärke-Indikatoren haben die jüngsten Tiefs nicht mehr nachvollzogen.

Mutige Anleger behalten Crop Energies im Blick oder legen sich schon ein paar Stücke ins Depot.

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CropEnergies-Aktie (Wochenchart): überverkauft

CropEnergies, Aktie

Bildquelle: Südzucker, CropEnergies
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