Die Clearvise-Aktie ist an der robusten Unterstützungslinie bei 2,00 / 2,10 Euro nach oben gedreht. Um von einer charttechnischen Wende zu sprechen ist es sicherlich noch zu früh. Aber es könnte sich doch noch mehr daraus entwickeln, immerhin währt die Baisse nun schon ein Jahr. Positiv auch: die Markttechnik zieht mit aufwärts.
Die nächsten wichtigen Hürden sind die 200-Tage-Durchschnittslinie, die aktuell bei 2,34 Euro verläuft und die Widerstandszone um die Marke von 2,40 Euro.
Etwas Rückenwind könnte die Aktie des Produzenten von Strom aus Wind- und Solarenergie durch einen stabileren Geschäftsverlauf bekommen. Das erste Halbjahr 2023 war noch von hoher Inflation und sinkenden Strompreisen geprägt, was sich auch in den Halbjahreszahlen zeigt:
Der Umsatz sank um zwölf Prozent auf 23,4 Millionen Euro und der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) gab um 18,4 Prozent auf 16,8 Millionen Euro nach. Die Ebitda-Marge erreicht allerdings so noch immer stattliche 71,9 Prozent.
Die Gesamtproduktion steigerte Clearvise um 12,1 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode auf 276,7 Gigawattstunden (GWh). Das operative Erzeugungsportfolio summierte sich zum Stichtag Ende Juni 2023 auf 304 Megawatt (MW).
Für das Gesamtjahr 2023 prognostiziert der Vorstand eine Stromproduktion zwischen 513 und 555 GWh. Der Umsatz soll in einer Bandbreite von 42 bis 45 Millionen Euro liegen, bei einem bereinigten Ebitda von 26 bis 29 Millionen Euro. Die Zahlen beinhalten die finnischen Windparks nicht mehr. Die beiden Projekte wurden wohl für bis zu 8,3 Millionen Euro an eine britische Firma abgegeben.
Die Zeiten bleiben zweifellos hart für Clearvise mit Blick auf die Strompreise, aber das Unternehmen hat die Chance mit den Veräußerungserlösen weiter zu wachsen. Für risikofreudige Anleger könnten sich auf dem derzeitigen Niveau durchaus ergeben. Charttechnisch sollte das Papier nicht unter 2,00 Euro und gar nicht unter 1,85 Euro (auf Schlusskursbasis) sinken.
Clearvise-Aktie (Tageschart): stoppt die Baisse?
