Plusvisionen

Evotec-Aktie // Fall es Börsen-Stars

Ja, die Aktie von Evotec ist anfällig für Kursrückschläge, das liegt nicht nur an der Branche, Biotech, in dem das Unternehmen als Wirkstoffentwickler tätig ist, sondern auch an der Bewertung. Trotz der jüngsten Korrekturen wird für Evotec an der Börse noch immer 3,1 Milliarden Euro bezahlt, was ein Wort ist, immerhin beträgt das Eigenkapital lediglich 429 Millionen Euro (plus 342 Millionen Euro Liquidität).

Nun, der Buchwert ist für ein solches Unternehmen sicher nicht der ideale Maßstab. Schon eher der Gewinn. Er lag 2018 bei 84 Millionen Euro, was ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 37 bedeutet. Absolut ist das hoch, aber Evotec bringt es im ersten Halbjahr 2019 auch auf eine Bruttomage von 30,8 (28,1) Prozent.

Und die Prognose des Unternehmens ist weiter sehr zuversichtlich: Beim Umsatz erwartet Evotec zum Halbjahr ein Wachstum von 15 Prozent, zuvor war von einem Plus von zehn Prozent ausgegangen worden. Der Betriebsgewinn (Ebitda) soll um mehr als zehn Prozent zulegen, bislang erwartete Evotec rund zehn Prozent.

Der Börse wurde es dennoch mulmig und schickte die Aktie Ende Juli und vor allem im August kräftig nach unten (siehe Tageschart). Auch Leerverkäufer (Shortseller) hatten sich der Evotec-Aktie angenommen – und sind nach wie vor noch kräftig engagiert.

Anscheinend sind bei Evotec doch Fantasie und Wirklichkeit etwas weit auseinander geraten. Unstrittig ist dabei, dass es sich bei Evotec inzwischen um ein herausragendes Unternehmen mit Allianzen zu Bayer, The Mark Foundation, Boehringer Ingelheim, Celgene, The Bill & Melinda Gates Stiftung oder Helmholtz handelt.

Die Frage ist nun, ob sich Wachstumsperspektiven und Börsenkurs schon genug angenähert haben? Charttechnisch ist der Rückfall unter die Hochs von 2017 und 2018 bei rund 22 Euro ein Mahnung. Es könnte sein, dass die Aktien nun erst einmal länger Kraft schöpfen muss, zumal im Tageschart auch die 200-Tage-Durchschnittslinie nach unten gedreht hat und der alte Aufwärtstrend von Mai 2018 bislang nicht wieder erreicht wurde.

Ein deutliches Long-Signal wären Kurse über 22 Euro. Bei Notierungen unter 18 Euro wird die Situation kritischer. Ein Seitwärtsertrag von 6,7 Prozent ist mit dem Discount-Zertifikat MC31XZ möglich, wenn am 27. März 2020 der Cap von 18,50 Euro nicht unterschritten ist. Der Discount (Sicherheitspuffer) beträgt bei diesem Produkt 15,5 Prozent.

Evotec-Aktie (Tageschart): kräftige Widerstände

Evotec

Bildquelle: Dieter Schütz / pixelio.de
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