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Wirecard-Aktie // Neuer Versuch einer Reinwaschung

Bildquelle: Wirecard

Ist das nun eine gute oder schlechte Nachricht? Wirecard holt zum 1. Juli James Freis in den Vorstand. Er soll die Abteilung Integrity, Legal und Compliance – Integrität, Recht und Regeltreue – aufbauen. Freis ist ein ausgesprochener Spezialist für diese Dinge, er hat einen diesen Job auch schon bei der Deutschen Börse gemacht und war davor für die US-Regierung in Sachen Regulierung von Unternehmen in der Finanzbranche tätig.

Da schwingt erneut der Versuch einer verkrampften Reinwaschung bei Wirecard mit. Eigentlich sollte bereits alle Zweifel und Zweifler durch den KPMG-Sonderbericht beseitigt sein. Sind sie aber nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Die Wirtschaftsprüfer haben keine Absolution erteilt, zumindest nicht so wie sich das die Börse vorgestellt hat.

Jetzt also soll es wohl Freis richten. Ob das glücken wird? Zunächst steigt die Aktie deutlich an nach der Meldung. Viel zu bedeuten hat dies jedoch nicht, auch wenn sich bei rund 80 Euro ein charttechnischer Doppelboden bilden könnte. Die Nervosität ist bei der Wirecard-Aktie nach wie vor spürbar. Die Märkte bleiben in Habacht, denn wenn es nun einen Sittenwächter braucht, wurden die guten Sitten vorher vielleicht nicht eingehalten.

Ist Wirecard-Chef Markus Braun das Problem? Fondsgesellschaften fordern seinen Rücktritt. Das Vertrauen sei verspielt. Mit Braun an der Spitze und der starken Ausrichtung auf ihn, wird es Wirecard schwer haben – ohne ihn vermutlich auch.

In diesem Zwiespalt befindet sich die Aktie derzeit und tut sich entsprechend schwer. Vermutlich wäre es letztlich besser, wenn Braun seinen Posten räumen – da er für zu viele Ungereimtheiten steht – und den Weg für einen echten Neuanfang freimachen würde.

Wirecard-Aktie (Tageschart): Doppelboden bei 80 Euro?

Wirecard Aktie

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