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FinTech Group Aktie // Nach dem Hype ist vor dem Boom?

Ist FinTech schon wieder durch? Ganz sicher nicht, aber der Hype des vergangenen Herbstes ist doch etwas abgeklungen. Das wird auch am Chart der FinTech Group sichtbar. Anfang Januar erreichte der Kurs ein Hoch bei 20,50 Euro – danach ging es unter starken Schwankungen bergab. Tiefpunkte dieser Bewegung waren 14,50 Euro im Februar und 15,00 Euro im April. Nach dem Doppeltop im Januar/Februar und der Doppelboden im Februar/April? Zu erkennen ist: Der Kurs der FinTech-Group-Aktie läuft in ein fallendes Dreieck hinein. Hinweise für einen möglichen dynamischen Ausbruch aus dieser Formation sind noch nicht zu erkennen. Fehlt es der Börse an Inspiration?

Die FinTech Group hat das Jahr 2015 mit einem starken Betriebsgewinn (operativen Ergebnis) abgeschlossen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitada) wurden 19 Millionen Euro verdient (vorläufige Zahlen). Die Online-Brokerage-Tochter Flatex trug wesentlich zum Erfolg bei: Zum 31. Dezember 2015 stieg die Zahl der Kunden aufgrund organischen Wachstums im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf rund 150.000. Gleichzeitig nahm die Zahl der abgewickelten Trades um 23 Prozent auf mehr als 7,1 Millionen zu. Flatex profitiert damit weiter von seinen besonders trading-affinen Kunden. Für 2016 hat sich Flatex hohe Ziele gesteckt: Mit zahlreichen Produktinnovationen und intensiviertem Marketing will man mindestens ebenso stark oder sogar deutlich stärker wachsen als 2015.

Laut FinTech-Group-Vorstand Frank Niehage ist das Unternehmen „sehr gut“ in das Jahr 2016 gestartet und bekräftigt das Ziel, einen Betriebsgewinn (Ebitda) von bis zu 35 Millionen zu erreichen. Einer der wichtigsten Ertragstreiber 2016 ist eine umfassende Initiative, um die rund eine Milliarde Euro Bareinlagen der Flatex-Kunden zum Aufbau des technologiebasierten Kreditgeschäftes zu aktivieren. So wurde der innovative „flatex flex-Kredit“, der mit 3,9 Zins als Alternative zum teuren Dispo Ende März 2016 eingeführt. Binnen weniger Tage seit dem Start wurden gut 10,3 Millionen Euro an gut 2.800 Kunden vergeben.

Bereits konnte man strategische Partnerschaften schließen. Etwa im Bereich Zertifikate mit Morgan Stanley oder die Anbindung des Start-ups Zinspilot. Zudem wurde das ETF-Angebot ausgeweitet.

Positiv ist, dass die FinTech Group ihr Ergebnisziel erreicht hat und auch ihre Prognose bekräftigt. Die Börse goutiert das mit einem Plus von rund zwei Prozent. Zuversichtlich stimmt auch, dass das Unternehmen innovativ bleibt und immer wieder mit neuen Ideen auf den Markt drängt. Ist nach der 30-Prozent-Konsolidierung schon wieder der passende Zeitpunkt für den Einstieg gekommen? Die Aktie erscheint nicht teuer und in den vergangenen zwei Jahren gab es immer wieder ausgeprägte Rücksetzer, denen stets eine neuer Aufwärtsschub folgte. Kurse von 16,80 Euro wären charttechnisch ein positives Signal.

Interview mit Frank Niehage hier.

Noch nicht von Branchenboom profitieren konnte das Solactive Fintech-Zertifikat der UBS (UBS1FT), welches sich auf einen Index bezieht, der aus 20 Einzelwerten zusammengesetzt ist und regelmäßig angepasst wird. Das Zertifikat ohne Laufzeitbegrenzung verlor seit Emission vor Jahresfrist (Ausgabetag 1. April 2015) knapp fünf Prozent an Wert. Aufgrund der globalen Zusammensetzung sind Werte wie Nomura Research oder Thomson Reuters ebenso dabei wie Fidelity. Aus Deutschland hat es lediglich die zuletzt sehr volatile Wirecard in den Index geschafft. Die jährlichen Kosten sind mit 0,75 Prozent sehr fair, zumal Dividenden angerechnet werden.

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Bildquelle: Joerg Trampert  / pixelio.de
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