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BörseGo-Aktie // Reizvolles FinTech mit Anlegerinformationen vor IPO

Das Münchner FinTech BörseGo (A0S9QZ) strebt an die Börse. Das IPO-Angebot hat am 8. März 2022 begonnen und endet voraussichtlich am 15. März 2022 um 12.00 Uhr. Derzeit ist das Orderbuch, laut der Emissionsbank, BankM, noch offen. Die erste Notiz ist, bei sehr geringem Streubesitz, für den 25. März im Freiverkehr der Börse München geplant.

BörseGo richtet sich mit seinen Diensten, den Portalen GodmodeTrader und Guidants (deren Charts wir auch bei Plusvisionen nutzen), vor allem an professionelle und semi-professionelle Anleger, die sich auf die technische Analyse fokussiert haben. Künftig soll das Angebot jedoch verbreitet werden und auch die Fundamental-Analyse wird ein höheres Gewicht bekommen, so Vorstand Robert Abend während einer virtuellen Roadshow zum IPO. An Anfänger will sich BörseGo allerdings auch in Zukunft nicht richten.

Bei One-Stop-Plattform erhalten Selbstentscheider derzeit Realtime-Daten, Nachrichten, Fundamentaldaten zu Unternehmen, charttechnische Analysemöglichkeiten und Einschätzungen der unabhängigen Inhouse-Redaktion. Die Anwendungen auf Guidants sind individuell personalisierbar.

BörseGo verdient sein Geld mit Nutzer-Abonnements und den Links zu aktuell zehn Online-Brokern (unter anderm Comdirect, FlatexDegiro, Consorsbank), bei denen die Nutzer ihre Investmentideen schnell und einfach umsetzen können. Angaben zu Abonnentenzahlen und durchgeführten Trades wollte Abend nicht nennen. Man sei zufrieden mit der Entwicklung.

Wachstumstreiber sieht Abend in der wachsenden Zahl der Wertpapiertransaktionen und der größer werdenden Affinität jüngerer Anlegergruppen „gegenüber digitalen Elementen der Investitionsentscheidung“. Mit seiner Cloud-Infrastruktur, den eingesetzten Algorithmen und einem qualifizierten Entwicklerteam erwartet BörseGo Skaleneffekte.

Mit dem Geld aus dem IPO, erwartet wird ein Nettoerlös von 470.000 Euro, bei 3.000 neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung, die zu einem Festpreis von 240 Euro (720.000 Euro Bruttoerlös) platziert werden sollen, will BörseGo durch die Steigerung des Bekanntheitsgrads und dem Erschließen neuer Kundengruppen eine breiter Marktabdeckung erreichen. Zudem sind Investitionen in die IT-Infrastruktur geplant. Bei einem Pre-IPO hat das Unternehmen bereits 1,9 Millionen Euro eingenommen.

Gegründet wurde BörseGo im Jahr 2000 und hatte 2020 durchschnittlich 67 Mitarbeiter. Der Konzernumsatz 2020 betrug 10,4 Millionen Euro und das Nettoergebnis 856.544 Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres 2021 wurde ein Umsatz von 8,7 Millionen Euro und ein Jahresüberschuss von 757.846 Euro erwirtschaftet. Das Eigenkapital lag Ende September 2021 bei 2,0 Millionen Euro.

Bei einem Kurs von 240 Euro käme BörseGo, sofern alle 3.000 neue Aktien platziert werden, auf ein Grundkapital von insgesamt 112.000 Aktien und einen Börsenwert von 26,88 Millionen Euro. Würde 2022 einen Nettoergebnis von 1,15 Millionen Euro erreicht, errechnete sich aktuell ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 23,4. Bei einem entsprechenden Wachstum, den möglichen Skaleneffekten und wenn es an der Börse halbwegs gut läuft ist das durchaus vertretbar.

Zum Vergleich: Wallstreet Online kam 2021 auf einen Umsatz von 51,4 Millionen Euro bei einem Börsenwert von derzeit 250 Millionen Euro. GBC Research schätzt für 2022 einen Gewinn je Aktie von 0,80 Euro, woraus sich ein KGV von 21,1 errechnen würde.

Nachtrag  vom 14. März 2022: Die Zeichnung wurde am Nachmittag vorzeitig beendet.

Wallstreet Online-Aktie (Tageschart): Unterstützung nach Konsolidierung

wallstreet online

Bildquelle: Luede_m / pixabay.com; Chartquelle: Guidants.com
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