Plusvisionen

Umweltbank-Aktie // Grüner Durchbruch?

Bildquelle: Umweltbank

Charttechnisch sieht das ziemlich perfekt aus bei der Aktie der Umweltbank: Nach dem Kursrückgang seit 2016 bis Anfang 2018, kam es 2018 und 2019 zu einer lehrbuchmäßigen Bodenbildung. Schon im Frühjahr des vergangenen Jahres sah es aus, als könnte dem Papier die Wende gelingen; doch die Aktie fiel nochmals auf die 200-Tage-Durchschnittslinie zurück, die für die Umweltbank recht bedeutend ist (siehe Tageschart unten).

Inzwischen hat die 200-Tage-Durchschnittslinie klar nach oben gedreht – und der seit Anfang 2016 bestehende Abwärtstrend ist fast überschritten. Dieses fast könnte bedeuten, dass die Aktie kurzfristig nochmals etwas zurückfallen könnte, um frischen Schwung nach oben zu holen.

Geschäftlich ist die Umweltbank weiter auf einen guten Weg: Das Geschäftsvolumen stieg nach vorläufigen Zahlen 2019 um 9,7 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme verbesserte sich dadurch um 10,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Erstmals ist die Bilanzsumme damit über die Vier-Milliarden-Marke geklettert.

Wachstumstreiber bleiben bei der Umweltbank die Umweltkredite mit einem Plus von 9,0 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Innovativ ist die Umweltbank beispielsweise bei der Finanzierung von Solarprojekten: Als erstes deutsches Kreditinstitut hat sie diese auf Basis von rein marktwirtschaftlichen Stromlieferverträgen (Power Purchase Agreements – PPA) standardisiert.

Das Zinsergebnis der Umweltbank legte um 4,9 auf 54,4 Millionen Euro und das Provisionsergebnis von niedriger Basis um 95,2 Prozent auf 5,1 Millionen Euro zu. Um unabhängiger vom Zinsergebnis zu werden, hat die Umweltbank neue Geschäftsfelder erschlossen. Mit den Marken UmweltSpektrum (nachhaltige Fonds) und UmweltProjekte (Eigenkapital-Beteiligungen) will sie die Provisionseinnahmen stärken.

Seit 2020 gibt es mit dem UmweltSpektrum Mix deshalb den ersten Fonds gemäß den strengen Nachhaltigkeitskriterien der Umweltbank. Der Mischfonds wird mit einer Gesamtkostenquote von ordentlichen 1,73 Prozent geboten. Der Ausgabeaufschlag beträgt drei Prozent. Die Umweltbank will damit die Expertise im Bereich der grünen Geldanlagen mit den Kunden-Wünschen verbinden.

Ihre Beteiligungen baut die Umweltbank mit ökologischen und sozialen Immobilienprojekten aus. Ein Beispiel dafür ist das Neubauprojekt Quartier Maximilian. Im Nürnberger Stadtteil Eberhardshof entstehen zwölf Mietshäuser mit 138 Wohnungen sowie vier Gewerbeeinheiten. Sämtliche Wohnungen sollen zu erschwinglichen Mieten angeboten werden.

Im zurückliegenden Jahr hat die Umweltbank einen Ergebnis nach Steuern von 25,9 Millionen Euro (plus 2,3 Prozent / Ergebnis je Aktie von 0,85 Euro) erreicht, was bei einem Börsenwert von rund 400 Millionen Euro zu einer nicht mehr ganz günstigen Bewertung führt [im Vergleich zu hier].

Allerdings ist die Umweltbank nach wie vor eine der effizientesten Bank in Deutschland. Für einen Euro Gewinn, muss sie lediglich 39 Cent aufwenden. Im Jahr 2018 waren es sogar nur 33 Cent, doch die Umweltbank musste in Personal (plus 21,6 Prozent auf 11,2 Millionen Euro) und Technik investieren.

Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Vorstand einen leichten Rückgang des Ergebnisses vor Steuern auf rund 36 Millionen Euro. 2019 waren es 37,6 Millionen Euro.

Grundsätzlich bleibt die Umweltbank ein schönes Investment, zum das Institut mit seinem Geschäftsmodell aus der Bankenlandschaft heraussticht. Sie ist allerdings nicht mehr so günstig bewertet wie bei unserer letzten Analyse [hier]. Die Dividende könnte bei 0,35 Euro liegen (Hauptversammlung am 25. Juni).

Umweltbank-Aktie (Tageschart): am Abwärtstrend

Umweltbank Aktie

Bildquelle: Umweltbank
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