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Südzucker-Aktie // Bitter-süsse Symphonie der Kurse

Bildquelle: Südzucker, bearbeitet

Die schlimme Unterzuckerung bei Südzucker hält an. Nach den Halbjahreszahlen bricht die Aktie erneut ein. Dabei sah es so aus, als könnte sich das Papier, nach den harten Jahren, wieder nach oben bewegen. Diese Hoffnung hat nun einen Knacks bekommen.

Charttechnisch war – eigentlich – schon die Wende bei rund elf Euro gelungen (siehe auch Wochenchart unten). Nun deutet sich ein erneuter Test dieses Dreifachbodens an. Würde dieser nicht halten, fänden sich die nächste Auffanglinie bei zehn Euro. Hier befinden sich die Kurstiefs von 2014 und 2015.

Die Zahlen zum Halbjahr von Südzucker sind enttäuschend: Der Umsatz sinkt um 4,6 Prozent, der operative Gewinn bricht um 46,6 Prozent ein und der Jahresüberschuss sogar um 68,2 Prozent auf nur noch 20 Millionen Euro. Das bedeutet eine Halbjahresgewinn je Aktie von minus 0,07 (0,14) Euro.

Rückläufig ist auch der Cash-flow mit minus 22,5 Prozent und das Eigenkapital, welches von 4,9 auf 3,8 Milliarden Euro schrumpft, bei einem aktuellen Börsenwert von 2,9 Milliarden Euro. Gleichzeitig nehmen die Nettoschulden 758 auf 1.226 Millionen Euro zu. Das alles klingt nicht gut, zumal die Zucker-Konkurrenz aus Asien stärker wird – und Zucker in Lebensmitteln (insbesondere Getränken) – zu Recht – zunehmend verpönter sind.

Und dann ist da natürlich noch das Zucker-Armageddon für Südzucker, die EU-Zuckerverordnung, die keine Produktionsobergrenzen mehr kennt und damit die Zuckerpreise und die Gewinne von Südzucker vor Jahren ins Rutschen brachte.

Wer in Südzucker investiert, was nicht bedeutet, dass es immer wieder interessante Trading-Chancen geben kann, braucht vermutlich sehr viel Geduld. Value – Börsenwert notiert unter Eigenkapital – ist nicht alles, besonders, wenn die Gewinne tendenziell schmäler ausfallen. Aber Südzucker will durch Werksschließungen kräftig sparen, vielleicht hilft das.

Südzucker-Aktie (Wochenchart): Knacks in der Bodenbildung

Südzucker Aktie

Bildquelle: Südzucker
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