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Munich Re Aktie // Glückliches Börsen-Händchen rettet Prognose

Bildquelle: Munich Re

Auch bei der Munich Re (Münchener Rück) sind die Erwartungen eher gedämpft, wie überall in der Versicherungswirtschaft. Im ersten Quartal wurde bereits die Prognose für das Jahresergebnis in Zweifel gezogen. Umso erfreuter sind die Anleger, wenn es dann doch etwas besser läuft als vermutet: Die Munich Re hat im zweiten Quartal 2016 einen Konzerngewinn von 974 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 1.075 Millionen Euro ) erzielt; im ersten Halbjahr betrug der Gewinn 1.411 (1.866) Millionen Euro. Das Quartalsergebnis konnte trotz Belastungen aus Großschäden und der planmäßigen Investitionen im Rahmen des ERGO-Strategieprogramms erzielt werden. Auch die Kapitalmarktturbulenzen infolge der Brexit-Entscheidung verkraftete Munich Re gut. Puh. Nochmal gut gegangen, werden sich einige gedacht haben. Die Schätzungen lagen zum Teil bis um die Hälfte niedriger. Die Börse reagiert entsprechend freudig mit einem Kursgewinn von 5,7 Prozent.

[quote]Vorstandsvorsitzender Nikolaus von Bomhard: „Mit unserem Halbjahresergebnis von 1,4 Milliarden Euro sind wir auf einem guten Weg, unser Jahresziel von 2,3 Milliarden Euro zu erreichen.“[/quote]

Das Jahresziel scheint noch erreichbar, trotz des Gewinnrückgangs im Zwölfmonatsvergleich. „Gerettet“ haben die Munich Re im zweiten Quartal die Finanzmärkte. Für das gute Ergebnis im Rückversicherungssegment waren maßgeblich Währungsgewinne (Dollar und Yen) verantwortlich. Das Kapitalanlageergebnis legt um 9,1 Prozent auf 2.750 Millionen Euro zu. Insbesondere auch mit Derivaten hatten die Manager ein glückliches Händchen: Die Wertveränderungen betrugen 176 Millionen Euro (74 Millionen Euro). Zudem brachte der Verkauf von Kapitalanlagen (ohne Derivate) einen Gewinn von rund 900 Millionen Euro. Das Kapitalanlageergebnis entspricht einer Rendite von 4,7 Prozent. Sehr ordentlich in diesen mageren Zins-Zeiten.

Die Munich-Re-Aktie bleibt sehr defensiv bewertet: Die Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt auf Basis des 2015er-Ergebnis 8,6. Bei einer Dividende von 8,25 Euro errechnet sich eine Dividenden-Rendite von 5,1 Prozent. Allein das ist reizvoll, wenn man bedenkt, dass es bei der Munich Re seit bald einem halben Jahrhundert (seit 1969) keine Dividenden-Kürzung gab.

Charttechnisch ist der kurzfristige Abwärtstrend inzwischen deutlich überschritten. Allerdings finden sich auf dem Weg nach oben nun zahlreiche Widerstandslinien. Der langfristige Abwärtstrend (seit 2001) verläuft bei knapp rund 195 Euro.

Interessant könnte auch folgende Überlegung sein: Bis zum 17. März 2017 setzt man mit einem Bonus-Zertifikat der SocGen (SE4P0T) auf die Munich-Re-Aktie. Diese bietet eine Bonus-Chance (Maximal-Rendite) von 6,1 Prozent (9,9 Prozent p. a.). Der Verlustpuffer (Abstand zur Barriere bei 140 Euro) beträgt 13,0 Prozent. Erst unter 140 Euro fallen Verluste an. Das Zertifikat läuft rechtzeitig vor der Hauptversammlung am 26. April 2017 (Dividenden-Termin) aus. Man könnte somit noch vor der Ausschüttung in die Aktie umsteigen.

[highlight]Munich-Re-Aktie: Abwärtstrend deutlich überschritten[/highlight][divider_flat]

Munich Re, Aktie, Chart

 

Bildquelle: Munich Re
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