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Voltabox-Aktie // Wenn viel Enttäuschung auf wenig Hoffnung trifft

Bildquelle: Voltabox

Voltabox, ein Entwickler leistungsstarker Batteriesysteme, bleibt seiner Linie treu und wartet erneut mit einer Enttäuschung seiner Aktionäre auf: Das operative Ergebnis (Ebitda) wird nicht minus 8,1 Millionen Euro betragen, wie ursprünglich erwartet, sondern satte minus 24,2 Millionen Euro. Das ist mal eben ein Abschlag um 16,1 Millionen Euro! Der Grund dafür ist die Verwendung künftig nicht mehr genutzter, veralteter Zelltechnologie unter Buchwert. Zunächst waren diese Aufwendungen als Wertminderung ausgewiesen und damit nicht im Ebitda enthalten. Der Jahresabschluss soll, endlich, am 20. Juli 2021 veröffentlicht werden.

Überhaupt stehen mal wieder größere Umstrukturierungen bei Voltabox an. Ankeraktionär Paragon (54,5 Prozent Anteil) will schon länger – entnervt – aussteigen. Jetzt übernimmt Paragon das komplette Automotiv-Lizenz-Geschäft und wird sich künftig um die Weiterentwicklung der sogenannten Flow-Shape-Design-Technologie bei Batteriesystemen kümmern, die kürzlich eigentlich noch als die Zukunft von Voltabox vom Vorstand angepriesen wurde.

Voltabox will zudem „signifikante technologische Fortschritte“ im Bereich der Automotive-Starterbatterien auf Lithium-Ionen-Basis erreicht haben. Bei Voltabox ist jedoch bei solchen Aussagen Vorsicht geboten.

Voltabox will sich auf industrielle Anwendungen in den Branchen Intralogistik, Busse, Bau- und Landmaschinen, Kommunalfahrzeuge sowie stationäre Energieversorgung in Europa konzentrieren. Der Verkauf der defizitären US-Tochter sei angestoßen. Noch in diesem Jahr will der Vorstand zum Abschluss kommen.

Eine spürbare Erholung sieht Voltabox, nach den Einschnitten als Folge der Corona-Krise, im Bus-Geschäft: Ein Treiber der Entwicklung ist das Umrüstgeschäft von herkömmlichen Dieselbussen, bei dem Voltabox Hochvolt-Batterien an den Kooperationspartner e-troFit liefert. Weitere Aufträge von Bestandskunden sollen sich in der Endabstimmung befinden.

Nun denn, es ist mal wieder viel los bei Voltabox – und es wird auch wieder viel versprochen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Ankündigungen des Vorstands auch bald in guten Zahlen niederschlagen. Marketing allein genügt der Börse nicht mehr, auch wenn die Aktie auf die neue Nachricht zunächst mit einem Kursanstieg von knapp sechs Prozent reagiert – und das Papier später dann um fünf Prozent zurücknimmt.

Immerhin gesteht der Markt Voltabox noch einen Wert von mehr als 50 Millionen Euro zu, was fast erstaunlich ist, angesichts der zahlreichen Enttäuschungen – wahrscheinlich ist das eine Batterie-Hoffnungsfantasie.

Die Voltabox-Aktie bleibt riskant, auch wenn die Aktie eine ausgeprägte Bodenbildung hinter sich hat, aber was heißt das schon in solch einer Situation? Die Börse will mehr sehen als wohlfeile Pressemitteilungen.

Voltabox-Aktie (Tagechart): Bodenbildung?

Voltabox Aktie

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