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Osram Aktie // Chance und Risiko im Wandel

Bildquelle: Osram

Gehen bei Osram nun die Lichter aus oder an? Am 11. November brach die Aktie um knapp 30 Prozent ein und auch schon die Tage davon ging es mit den Kursen abwärts (verdächtig). Dabei waren die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015, die das Lichtunternehmen am 11. präsentierte alles andere als schlecht. Umsatz um 8 Prozent gesteigert. Betriebsgewinn verbesserte sich um 26 Prozent. Ebita-Marge: 10 Prozent. Der Free Cash-flow lag mit 63 Millionen Euro nochmals über dem guten Vorjahreswert.

Aber Osram ist in einem Markt voller Umwälzungen tätig. Deshalb gab es bereits tiefgreifende Sparprogramme und Restrukturierungen. Glühlampen, Neon, Halogen und Sparlampen waren gestern und werden von den Asiaten immer günstiger angeboten – nun ist LED. Das traditionelle Lichtgeschäft soll deshalb an die Börse gebracht oder verkauft werden. Osram will sich der Zukunft zuwenden. In der halbleiterbasierten Technologie (LED) erkennt das Management neue Wachstumschancen. Diese will man „konsequent“ nutzen.

Nachteil für die Aktionäre und solche, die es werden wollen: Wandel kostet. Bei Osram beziffern sich die Ausgaben für „Forschung und Entwicklung“ auf 3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Mit 2 Milliarden will man den „Führungsanspruch“ stärken und neue Märkte erschließen. Eine Milliarde Euro sollen in den Bau einer neuen Chipfabrik in Malaysia fließen. Der Free Cash-flow wird nach Unternehmensangaben 2016 im „niedrigen bis mittleren negativen dreistellen Millionen-Euro-Bereich“ liegen.

Der Wandel soll sich jedoch auch auszahlen: Bis 2020 ist durch die Neuausrichtung ein Umsatzwachstum von 8 Prozent und ein Gewinnwachstum von 9 Prozent angestrebt. Der Gewinn je Aktie soll dann bei 5 Euro liegen, was gegenüber dem jetzigen Gewinn je Aktie ein Steigerung von 25 Prozent wäre. Auf Basis des aktuellen Kurses würde sich daraus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sensationellen 7,6 errechnen. Bei den 5 Euro Gewinn je Aktie ist bereits ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu 500 Millionen Euro einkalkuliert, das im ersten Kalenderquartal 2016 beginnen soll.

Damit die Investitionsschmerzen bei den Aktionären nicht zu groß werden, will der Vorstand zudem eine Dividende von unveränderten 90 Cent für die Hauptversammlung im Februar 2016 vorschlagen, woraus sich aktuell immerhin eine Rendite von 2,4 Prozent ergäbe.

Die Börsianer sind dennoch nach wie vor starr vor Schreck wegen der hohen Ausgaben und der Unsicherheit aufgrund der eingeschlagenen LED-Chip-Strategie.

Doch Osram hat nur die Wahl zwischen den Wandel begleiten oder dichtmachen. Das Unternehmen hat sich für Investitionen entschieden, was schon mal gut ist. Wer als Aktionär den Weg mitgeht, kann reich belohnt werden. Die Aktie ist günstig bewertet, aber die Risiken sind auch entsprechend hoch. Auf ins Licht oder in den dunklen Kurs-Keller? Mit dem Namen beziehungsweise der Marke Osram und der Zukunftsorientierung hat man gute Chancen es zu schaffen.

Charttechnisch sollte die Aktie nicht unter 35 Euro fallen, da sonst ein Sturz bis auf 25 Euro droht.

Wer lieber mit Teilschutz investiert, könnte auch zu einem Discount-Zertifikat auf Osram greifen.

[highlight]Osram-Aktie: steiler Absturz[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Osram

 

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