Plusvisionen

Commerzbank-Aktie // Ewig währt das Übernahme-Gerücht // Discount-Zertifikat

Die Commerzbank ist derzeit an der Börse knapp 12 Milliarden Euro wert. Es waren auch schon mal nur noch rund 6 Milliarden Euro. Das war vor gut einem Jahr. Seitdem hat sich doch etwas getan in der Commerzbank. Vor allem wurden faule Immobilien- und Schiffskredite aus der Bilanz geschafft. Das Segment nennt sich Non-Core-Assets (NCA) – sozusagen die Bad Bank der Commerzbank – und hatte im ersten Halbjahr 2013 ein Volumen von 136 Milliarden Euro, was damals dem 23-fachen der Marktkapitalisierung entsprach. Ende Juni 2014 hatte die Bank noch 92 Milliarden Euro Problemkredite in den Büchern (Faktor 8 des Börsenwerts).

Eigentlich wollte man dieses Abbauziel erst 2016 erreicht haben. Nun hat man das bereits ambitioniertere Abbauziel von 75 Milliarden Euro auf 67 Milliarden Euro erhöht. Weniger faule Kredite, das macht sich auch bei der Risikovorsorge und damit bei den Erträgen bemerkbar. Die Rückstellungen sanken im ersten Halbjahr auf 495 Millionen Euro (H1 2013: 804 Millionen Euro). Das Vorsteuerergebnis kletterte dadurch auf 581 (538) Millionen Euro. Nach Steuern glänzt die Bank so mit einem Konzernergebnis (H1 2014) von 300 Millionen Euro, nach minus 58 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013. Die Kernkapitalquote beträgt nun 9,4 Prozent und soll bis 2016 auf 10 Prozent steigen.

Die Commerzbank kommt schnell voran mit der Abwicklung ihrer Bad Bank. Gut läuft auch das Kundengeschäft mit einem (operativen) Plus von 85 Prozent. Dagegen betrug der Ergebnisrückgang im Investmentbanking 21 Prozent. Commerzbank-Chef Martin Blessing scheint ein guter Abbauer zu sein – aber ist er auch ein guter Umbauer, was mehr Kreativität und Unternehmertum braucht? Trotz des Kursanstiegs heute, ist die Börse eher skeptisch. Per saldo tendiert die Aktie seit Mai uninspiriert seitwärts. Es könnte auch sein, dass Blessing seine Braut Commerzbank so gut es geht für eine neue Verbindung aufhübschen will. Gerüchte dieser Art gibt es zwar bereits seit Jahren, nun könnte es konkreter werden, da auch der Bund mit seinem Anteil auf eine Lösung drängen dürfte. Dagegen spricht, dass sich Berlin bislang immer für zwei nationale Großbanken ausgesprochen hat. So dürfte die Hängepartie für Anleger noch etwas weitergehen.

Interessant für eine Seitwärtsstrategie könnte auch ein Discount-Zertifikat der Deutschen Bank sein. Es bietet einen Rabatt (Verlustpuffer) gegenüber der Aktie von 17 Prozent. Ist der Cap von 9 Euro (Abstand 15 Prozent) bei Laufzeitende am 23. Dezember 2014 nicht unterschritten, besteht die Chance auf eine Seitwärtsrendite von 6,6 Prozent p. a.

[highlight]Commerzbank-Aktie: Seitwärtstrend[/highlight][divider_flat]

 

Bildquelle: Commerzbank / Julia Schwager

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