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Pantaflix-Aktie // Das letzte Wort des Dramas ist noch nicht gesprochen

Bildquelle: Pantaflix

Anke Engelke hält die Trauerrede, nein, nicht für Pantaflix, sondern in der neuen Serie „Das letzte Wort“. Diese Tragikomödie um eine Trauerrednerin wird von Pantaflix-Tochter Pantaleon für Netflix produziert. An der Börse überwog, trotz der guten Nachricht, die Trauer.

Es war einer der Big Shorts des vergangenen Jahres: die Pantaflix-Aktie. Im Dezember 2017 notierte sie tatsächlich noch bei knapp 20 Euro … Zwölf Monate später waren es dann nur noch 1,80 Euro. Der Hype um die deutsche Netflix ist verpufft und es stellt sich die Frage, ob das Geschäftsmodell der Pantaflix – nach diesem Kurssturz – überhaupt tragfähig ist.

Pantaflix – Großaktionär ist Schauspieler Matthias Schweighöfer – produziert Serien beispielsweise für Amazon Prime ober eben auch für Netflix. Zusätzlich gibt es einen Streamingdienst, der vor allem Expats (Führungskräfte im Ausland) ansprechen soll und es gibt die Möglichkeit für Filmproduzenten eigene Werke auf die Pantaflix-Plattform zu laden, um diese dort zu vermarkten.

Pantaflix hat kein Abo-Modell, wie Netflix, sondern rechnet pro Film ab, was ein Nachteil sein kann, wenn Pantaflix beim Publikum in Vergessenheit gerät. Und die Konkurrenz in diesem Bereich ist, um es vorsichtig auszudrücken, robust. Streaming, das wollen inzwischen viele, da ist es für ein kleines Unternehmen wie Pantaflix ambitioniert Fuss zu fassen.

Aber es gibt nicht nur schlechte Nachrichten: Im vergangenen Jahr hat Pantaflix den Umsatz um 25 Prozent auf 35,1 Millionen Euro gesteigert. Bei einem Marktwert von noch immer rund 30 Millionen Euro beträgt das Eigenkapital immerhin knapp 14 Millionen Euro und die liquiden Mittel betragen 13,9 Millionen Euro. Das stellt eine gewisse Absicherung gegen den schlimmsten aller Fälle dar. Der Cash-flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 12,9 Millionen Euro.

Tatsache ist aber auch, dass der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (Ebitda) von 17,5 auf 2,9 Millionen Euro 2018 sank. Das Ebit ging sogar von 2,2 auf minus 9,0 Millionen Euro zurück. Grund dafür war die Verschiebung von zwei Filmprojekten auf 2019. Der Konzernverlust lag 2018 bei 8,9 Millionen Euro. Bei diesen Summen ist auch ein gutes Liquiditätspolster und das Eigenkapital schnell verbrannt – und die nächste Kapitalerhöhung fällig.

Auch wenn sich die Bewertung der Pantaflix-Aktie deutlich relativiert hat, bleibt sie nach wie vor stramm, angesichts der unsicheren Gewinnaussichten und vermutlich hoher Marketingausgaben. Für das laufende Jahr verspricht Pantaflix einen „leichten Umsatzanstieg. Unabhängig von Verschiebungen und erhöhten Ausgaben speziell für Marketing, Vertrieb und Technologie sieht die Prognose eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses (Ebit) vor“.

Doch auch in der Vergangenheit hat Pantaflix viel versprochen und wenig gehalten. Zweifel bleiben wie bei leicht verbesserten Umsatz und unabhängig von höheren Ausgaben ein deutlich verbesserter Betriebsgewinn herauskommen soll. Findige Timing-Spezialisten dürfen weiter mit der Pantaflix-Aktie spielen. Für Anleger bleibt sie wenig bis gar nicht geeignet.

Pantaflix-Aktie (Wochenchart): krasser Absturz, Unsicherheit bleibt

 Pantaflix Aktie

Bildquelle: Pantaflix
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