Plusvisionen

Rational-Aktie // Zukunftsvorschuss

Bildquelle: Rational

Aus dem Dauer-Lockdown (sechs Monate!) geplagten Deutschland heraus betrachtet, scheint eine Investition in einen Gastroküchen-Ausrüster durchaus gewagt, schließlich sind hierzulande Gaststätten (und Hotels) quasi seit Menschengedenken geschlossen und verkaufen allenfalls Essen für Zuhause. Doch es gibt Winkel auf diesem Planeten, da ist die Pandemie schon (fast) vergessen, in Asien zum Beispiel, wo der Umsatz von Rational im ersten Quartal um erstaunliche 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zulegte.

Zum Vergleich, in Deutschland liegen die Umsätze um zwölf Prozent unter dem Vorjahresquartal und insgesamt sanken die Erlöse zum Jahresauftakt bei Rational um sieben Prozent. Positiv ist jedoch der Verlauf im März als 14 Prozent mehr als im Vorjahr verkauft wurden.

Die Gründe sieht der Vorstandsvorsitzende Peter Stadelmann in der zunehmenden Zahl von Kunden, die nicht mehr beziehungsweise weniger unter Corona-Einschränkungen leiden, Investitionsnachholeffekten, den teilweisen massiven Konjunkturprogrammen und im Basiseffekt, da der März 2020 bereits durch Corona beeinträchtigt war.

Erfreulich ist bei Rational auch die Entwicklung des Betriebsergebnisses (Ebit) im ersten Quartal, das um 24 Prozent auf 32,2 Millionen Euro zulegt. Dank überproportional rückläufiger Kosten verbesserte sich die Ebit-Marge auf immerhin 19,2 Prozent, nach 14,3 Prozent im Vorjahr. Das reicht noch nicht ganz an die gewohnten 24 bis 25 Prozent früherer Zeiten heran, aber die Richtung stimmt.

Rational muss diese Top-Margen liefern, um die traditionell stattliche Bewertung an der Börse zu rechtfertigen. Blieben sie aus, dürfte so mancher Marktteilnehmer ins Grübeln geraten.

Der Cash-flow passt bei Rational auch wieder: In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres flossen dem Unternehmen aus operativer Tätigkeit 13,5 Millionen Euro zu, während im Vorjahresquartal aus operativer Tätigkeit rund 22,3 Millionen Euro abflossen (Vorratsvermögen aufgebaut).

Das hat die Entscheidung der Hauptversammlung am 12. Mai eine Dividende von 4,80 Euro für das Geschäftsjahr 2020 vorzuschlagen sicherlich erleichtert, auch wenn sich daraus aktuell nur eine Dividenden-Rendite von 0,6 Prozent errechnet.

Die Börse schöpft nach den Zahlen zum ersten Quartal wieder gehörig Hoffnung (Auftragseingang im März plus 39 Prozent), dass Rational mit seinen hervorragenden Geräten wieder zu alter Stärke zurückfindet. Allerdings bleibt die Situation in der Großküchen-Branche wacklig, auch wenn es nicht mehr ganz so düster aussieht. Nach wie vor gewährt der Markt dem tollen Unternehmen Rational viel Zukunftsvorschuss.

Rational-Aktie (Wochenchart): Unterstützungszone bei 700 Euro

Rational Aktie

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