Die Erwartungen waren hoch, aber sie wurden sogar noch übertroffen. Facebook will die Welt verknüpfen – um es einmal so zu formulieren – und kommt diesem Ziel immer näher. Allem Gerede zum Trotz, Facebook sei alt und längst nicht mehr cool, weil man dort seine eigenen Eltern träfe, konnte der Big-Data-Konzern die Zahl seiner monatlich aktiven User im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 1,55 Milliarden steigern. Noch wichtiger die Zahl der User, die über Mobilgeräte auf Facebook zugreift stieg im dritten Quartal um 23 Prozent auf 1,39 Milliarden. Alle Achtung! Facebook funktioniert im Netz besser denn je.
Mit diesen Usern machte das Unternehmen einen Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar im dritten Quartal, gegenüber 3,2 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Die Werbeeinnahmen wurden um 45 Prozent(!) auf 4,3 Milliarden Dollar gesteigert. Die Werbeeinahmen aus dem Mobilbereich – lange Zeit ein Schwachpunkt von Facebook – nahmen im Jahresvergleich um 66 Prozent zu. Inzwischen werden 78 Prozent der Werbeeinnahmen mobil erzielt. Diese Schwäche war einmal.
Aus all dem quetscht Facebook einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar (plus 42 Prozent) oder 0,57 Dollar pro Aktie. Der Markt hatte bereits stattliche 0,52 Dollar erwartet. Der freie Cash-flow betrug 1,4 Milliarden Dollar zum Ende des dritten Quartals. Es ist somit genügend Geld da, um weiter in die Zukunft zu investieren, was CEO Mark Zuckerberg auch tun will. Ziel ist, wie gesagt, die gesamte Welt zu verbinden. Auch wenn das für Big-Data-Skeptikern wie eine Drohung klingen muss, fußt genau darauf das Geschäftsmodell von Facebook: Wachstum, Daten sammeln, diese Daten nutzen und entsprechend Werbung verkaufen.
Die Börse glaubt daran und feiert die neuen Zahl mit kräftigen Kursgewinnen. Die Aktie befindet sich weiter im Aufwärtstrend. Ja, man zweifelt, ob dies ewig so weitergehen kann, aber vermutlich sind es genau diese Zweifel, die den Kurse immer weiter nach oben treiben.
