Plusvisionen

Drägerwerk-Aktie // Wo ist die Euphorie geblieben?

Bildquelle: Drägerwerk

Als Corona seinen bisherigen Höhepunkt erlebte und auch in deutschen Krankenhäusern Beatmungsgeräte Mangelware waren, da war Drägerwerk in aller Munde. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern wurde vom Pandemie-Crash verschont, da quasi automatisch und rund um die Uhr Bestellungen eingehen müssen. Während nahezu alle Aktien nach unten durchgereicht wurden, schossen die Drägerwerk Vorzuge (555063) auf ein Zwischenhoch bei 108,50 Euro nach oben raus.

Genau das umgekehrte Bild zeigte sich in den Folgewochen: Der Markt erholte sich und bei Drägerwerk folgten kräftige Gewinnmitnahmen. Letztendlich bewegt sich der Titel seit Mai in einer recht engen Spanne um die Marke von 80 Euro. Klar, zunächst dominierte eine Übereuphorie, die wieder korrigiert werden musste.

Allerdings haben die Lübecker tatsächlich zahlreiche Aufträge einsammeln können, unter anderem von der britischen Regierung. Aus diesem Grund hat der Konzern auch seine Fertigungskapazitäten ausgebaut.

Und die vorab veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal sehen prima aus: Der Auftragseingang verbesserte sich währungsbereinigt um mehr als ein Drittel. Der Umsatz stieg um mehr als ein Viertel auf 788 Millionen Euro und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei mehr als 100 Millionen Euro, nach einem Verlust von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr.

Doch die Zweifel nehmen zu, dass der Boom über das Jahr 2020 hinausgeht. Wir gehen aber davon aus, dass das Management in der kommenden Woche einen neuen Ausblick auf das Gesamtjahr und auch auf 2021 geben wird, wenn die finalen Halbjahreszahlen zur Veröffentlichung anstehen. Im Jahressverlauf dürften zudem die aktuellen Zielwerte nochmal angepasst werden. Bislang soll der Umsatz um 14 bis 22 Prozent steigen und die Ebit-Marge sieben bis elf Prozent erreichen.

Mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Schätzung der Erträge für 2021 von 13 sehen wir bei der Vorzugsaktie durchaus Potenzial, das Langfristanleger nutzen können. Denn höchstwahrscheinlich werden die Gesundheitsbehörden rund um den Erdball ihre Medizintechnik zukünftig auf einen besseren Stand bringen, damit eine bessere Versorgung in Notsituationen gewährleistet ist. Zudem sieht es so aus, dass das Verhalten unvernünftiger Bürger, wie wir es am vergangenen Wochenende bei der Demo in Berlin sahen, der zweiten Welle tatsächlich eine Chance gibt. Und dies könnte auch Drägerwerk-Aktien wieder in Sonder-Euphorie versetzen.

Wem dies zu riskant ist, der setzt auf ein Bonus Pro-Zertifikat mit Cap (SR7SDN). Es bringt in 44 Tagen schnelle 4,7 Prozent (34,2 Prozent p.a), wenn die Vorzugsaktie vom 18. August 2020 bis 18. September 2020 über der Barriere bei 60 Euro (Puffer: 22,3 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, tilgt der Emittent in Aktien.

Drägerwerk Vorzüge (Tageschart): Die Euphorie ist gewichen, es bildete sich ein Seitwärtstrend

drägerwerk, aktie, chart

Bildquelle: Drägerwerk
Exit mobile version