Plusvisionen

Grenke-Aktie // Spekulatives Aufwärtspotenzial

Bildquelle: Grenke

Offenbar wird in diesen unsicheren Zeiten lieber geleast als gekauft. Zumindest legte das Leasingneugeschäft von Grenke, einem Finanzierungspartner von kleineren und mittleren Unternehmen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum im zweien Quartal um 47,4 Prozent auf 587,4 Millionen Euro zu. Damit beschleunigte sich das Quartalswachstum im Leasingneugeschäft gegenüber dem Vorjahr zum dritten Mal in Folge. Im vierten Quartal 2021 hatte das Wachstum bei 22,1 Prozent und im ersten Quartal dieses Jahres bei einem Plus von 36,5 Prozent gelegen.

Laut Grenke sei das Geschäft „hochprofitabel“. Der starke Anstieg des Neugeschäfts habe zu einer deutlichen Steigerung des Deckungsbeitrags geführt und zudem werde das höhere Zinsniveau – wie bereits in all den früheren Phasen von Zinsanstiegen – mit Zeitverzug im Markt weitergeben.

Für das Jahr 2022 erwartet der Vorstand ein Leasingneugeschäft zwischen 2,0 und 2,2 Milliarden Euro nach 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr (2021). Bis zum Jahr 2024 soll sich das Leasingneugeschäft sogar verdoppeln. Das geringere Neugeschäft der vergangenen beiden Jahre werde allerdings die operativen Erträge des Gesamtjahres 2022 reduzieren, was zu einem Jahresgewinn von 75 bis 85 Millionen Euro führen könnte. Für das Jahr 2024 geht der Vorstand von einer Verdopplung des Gewinns im Vergleich zum Niveau des Jahres 2021 aus (2021: 72,2 Millionen Euro, ohne Einmaleffekt aus dem Verkauf der Viafintech-Beteiligung).

Die Börse scheint nicht ganz so optimistisch zu sein. Die Aktie bewegt sich auf dem Niveau der jüngsten Unterstützungszone bei 22/23 Euro. Wird diese unterschritten, dürfte ein weiterer Abwärtsschub folgen.

Grenke ist weiter auf Wachstumskurs, aber die Profitabilität sinkt derzeit. Dafür ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 14 und einer einer Dividenden-Rendite von gut zwei Prozent nicht sonderlich hoch bewertet. Mit einem Börsenwert von 1.100 Millionen Euro notiert das Unternehmen knapp unter dem Eigenkapital von 1.285 Millionen Euro.

Grenke-Aktie (Tageschart): lange Talfahrt nun mit Bodenbildung?

GRENKE

Bildquelle: Grenke; Chartquelle: Guidants.com
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