Plusvisionen

Marinomed Biotech-Aktie // Game-Changer-Potenzial

Vielleicht hat ein, mit Verlaub, recht einfaches Nasenspray (alternativ Lutschpastillen) das Potenzial zum Game Changer. Natürlich geht es um Corona, genauer gesagt, Sars Cov-2 und ein Mittel dieses Virus einzudämmen. Dagegen sei kein Kraut gewachsen, sagen manche, aber womöglich eine Alge, sagt Marinomed Biotech aus Österreich.

Eine Rotalgen-Art verwendet das Biotech-Unternehmen auf seiner Medikamenten-Plattform Carragelose. Und Studien hätten gezeigt, dass Carragelose die Vermehrung von Sars-Cov-2-Viren blockieren und somit das Virus neutralisieren kann, referiert Marinomed-Chef Anderas Grassauer auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) Anfang Mai 2021.

Bei einer Untersuchung mit Klinikpersonal in Argentinien (aber auch Studien in Österreich und UK), bei der sich dieses viermal täglich das Nasenspray (in Deutschland als Algovir erhältlich) einspritzte, sank das Risiko an Covid-19 zu erkranken, gegenüber der Placebo-Gruppe, um mehr als 80 Prozent. Beeindruckend. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene empfiehlt das Nasenspray inzwischen zur Prävention gegen Sars Cov-2.

Game Changer deswegen, weil klar ist, dass es bei Sars-Cov-2 keine klassische Herdenimmunität geben wird, da sowohl Genesene als auch Geimpfte sich nach wie vor anstecken können und somit auch ansteckend bleiben (siehe Tweet Klaus Stöhr unten). Bei Sars-Cov-2-Viren muss somit vermutlich immer wieder neu geimpft werden – ähnlich wie bei der saisonalen Grippe-Impfung. Nicht jeder will das, deshalb wäre es gut, wenn es einen alternativen Schutz gäbe. Das Carragelose-Nasenspray könnte ein solches Mittel sein.

Neben der Carragelose-Plattform verfügt Marinomed Biotech noch über die Marinosolv-Medikamenten-Plattform, die durch die Corona-Diskussion ein wenig aus dem Blick geriet, aber für das Unternehmen nicht minder wichtig ist. Marinosolv soll die Wirksamkeit von Medikamenten erhöhen, beispielsweise eines Präparats gegen allergische Rhinitis. Test haben gezeigt, dass die Dosis wohl um 85 Prozent, bei gleicher Wirkung, reduziert werden könnte. Marinomed schätzt das MarktWachstumspotenzial bis 2028 in diesem Bereich auf rund vier Milliarden Euro.

Marinomed Biotech arbeitet noch defizitär. Der Verlust lag 2020 bei sechs Millionen Euro, nach minus 7,2 Millionen Euro 2019. Die Umsätze kletterten dagegen von 6,1 auf 8,1 Millionen Euro.

Das Unternehmen blickt in die Zukunft und forscht entsprechend forsch: Die R&D-Ausgaben (Forschung und Entwicklung) stiegen 2020 im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 5,9 Millionen Euro. Die Umsätze im Segment-Carragelose nahmen 2020 um 55 Prozent auf 8,1 Millionen Euro zu. Der Cash-Bestand Ende 2020 betrug 9,2 Millionen Euro, nach 12,0 Millionen Euro im Vorjahr. Für mutige Investoren ist das Biotech-Papier eine durchaus spannende Sache. Derzeit ist der Abstand zur 200-Tage-Linie vielleicht noch etwas groß.

Marinomed Biotech-Aktie (Tageschart): im Aufwärtstrend

Marinomed Biotech Aktie

Tweet von Klaus Stöhr, früher Grippe-Pandemie-Experte bei der WHO

Bildquelle: PublicDomainPictures / Pixabay
Exit mobile version