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Osram-Aktie // Drei weiße Kerzen in düsteren Zeiten

Bildquelle: Osram

Wenn schon die Geschäfte nicht sonderlich gut laufen, dann muss Übernahmefantasie her, um den Kurs anzuheben. Osram hat bereits bestätigt mit den Finanzinvestoren Bain Capital und der Carlyle Group im Gespräch wegen eines Aufkaufs zu sein. Die Rede ist von 35,00 Euro je Aktie. Nun notiert das Papier bei 32,70 Euro, nach einem kräftigen Anstieg seit Mitte Juni. Wird Osram das Angebot annehmen? Vermutlich ja.

Operativ ist der Kursverlauf von Gewinnwarnungen gepflastert. Die Konjunktur- und die Strukturprobleme in der Automobilindustrie belasten doch schwer. Die Betriebsgewinn-Marge (Ebitda) sank im zweiten Quartal auf 8,1 Prozent, nach 16,9 Prozent in der gleichen Vorjahresperiode. Nach Steuern stand ein Verlust von 91 Millionen Euro. Im Jahr zuvor betrug der Gewinn noch 57 Millionen Euro.

Osram steckt geschäftlich in der Bredouille. An der eingeschlagenen Strategie mit dem Fokus auf optische Halbleiter, Automobil und digitale Anwendungen will das Unternehmen nicht rütteln. In den Geschäftsbereichen sieht Osram ein nachhaltiges und attraktives Renditeprofil. Also müssen Leitung und Anleger auf ein baldiges Ende der Marktschwäche hoffen.

Oder die Finanzinvestoren machen Druck? Dazu bräuchten sie 50 Prozent der Anteil, was noch nicht (ganz) ausgemacht ist. Was könnte Bain und Carlyle an Osram interessieren? Das Eigenkapital liegt bei 2,3 Milliarden Euro bei einer Marktkapitalisierung von 3,2 Milliarden Euro. Osram hat somit Substanz zu bieten, aber ist jetzt auch nicht (sehr) günstig bewertet. Der Name Osram macht dagegen schon etwas her.

Charttechnisch bleibt die Situation unausgegoren. Es gibt drei weiße Kerzen, aber der Trendbruch ist bislang ausgeblieben (siehe Wochenchart unten). Vielleicht kommt dieser, wenn noch weitere Bieter (AMS wurde schon geannt) auftreten?

Sollten Anleger jetzt noch einsteigen? Das Chance-Risiko-Verhältnis ist auf dem jetzigen Niveau nicht sonderlich gut. Wer noch Aktien hat, könnte aber über einen Verkauf nachdenken. Interessant könnte eine Seitwärtsspekulation sein: Der Discounter (GA0Y49) bietet eine Rendite-Chance von 6,4 Prozent, wenn am 19. Dezember 2019 der Cap bei 30 Euro nicht unterschritten ist. Das Zertifikat notiert aktuell bei 28,20 Euro und somit mit einem Rabatt (Verlustpuffer) zur Aktie von 14,3 Prozent.

Osram-Aktie (Wochenchart): noch kein Trendbruch

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