Plusvisionen

Grenke-Aktie // Wachstumskurs am Boden

Bildquelle: Grenke

Die Grenke-Aktie versucht, mal wieder, eine charttechnische Bodenbildung, diesmal bei rund 19,00 Euro, nach den Versuchen bei 27,00 und 23,00 Euro. Ob dieses Unterfangen nun gelingt? Die 200-Tage-Durchschnittslinie ist nach wie vor nach unten gerichtet und verläuft aktuell bei 23,30 Euro. Die Marke von 23,00 Euro wird damit zu der nächsten entscheidenden Widerstandslinie, auch durch den gescheiterten Bodenbildungsversuch dort im vergangenen Jahr.

Auf sie und die Linie von 18,50 Euro sollten Anleger in nächster Zeit achten. Werden die 23,00 Euro überschritten, dürfte es tendenziell weiter aufwärts gehen; werden die 18,50 Euro unterschritten, wäre das ein Zeichen dafür, dass der Abwärtstrend intakt ist.

Fundamental bleibt Grenke auf Wachstumskurs: Seit fünf Quartalen in Folge erzielte der Leasingspezialist, vor allem für Bürokommunikation, ein deutlich zweistelliges Plus. Mit 647 Millionen Euro lag das Leasingneugeschäft im vierten Quartal 2022 um 24 Prozent über dem Vorjahresquartal. Im Gesamtjahr 2022 erzielte Grenke ein Neugeschäftsvolumen von 2,3 Milliarden Euro, was eine Zunahme von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr und am oberen Ende der Prognose liegt.

Grenke profitiert davon, dass Leasing als Instrument zur Optimierung der Liquidität weiter im Trend liegt und sich das Objektspektrum sukzessive erweitert: So finanzierte das Unternehmen beispielsweise im vergangenen Jahr mehr als 30.000 E-Bikes sowie zunehmend Photovoltaik-Anlagen und Wallboxen. An Bedeutung gewinnt auch das Direktgeschäft, weshalb Grenke 2022 durchschnittlich 18 Prozent im direkten Kundenkontakt erwirtschaftete, im Vergleich zu 16 Prozent im Jahr 2021.

Insgesamt nahmen die Leasinganfragen im gesamten Geschäftsjahr auf rund 530.000 zu (2021: 454.000). Im Berichtsquartal erhielt Grenke rund 135.000 Leasinganfragen und damit mehr als im Vorjahreszeitraum (Q4 2021: 120.000) und schloss über 68.000 neue Leasingverträge ab, was einem Plus von rund 14 Prozent entspricht.

Bei einem derzeitigen Marktwert von einer Milliarde Euro weist Grenke in der Bilanz ein Eigenkapital von 1,3 Milliarden Euro und Eigenmittel von 1,2 Milliarden Euro aus. Der  lag nach drei Quartalen bei 62 Millionen Euro, was auf einen Jahresgewinn von 85 Millionen Euro und damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,8 hinauslaufen könnte. Die Aktie ist somit eher günstig bewertet oder die Börse blickt nach wie vor mit einer großen Portion Vorsicht auf den Leasingspezialisten. Die interessante Aktie bleibt etwas für spekulative Anleger, auch wenn die Wahrscheinlich für eine Kurswende zunimmt.

Grenke-Aktie (Tageschart): neuer Versuch einer Bodenbildung

GRENKE

Bildquelle: Grenke; Chartquelle: stock3.com
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