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MGI-Aktie // Schon mehr Werbung als Spiele

Bildquelle: Media and Games Invest (MGI)

Die Media and Games Invest-Aktie (A1JGT0), kurz MGI, gehörte vor allem im Jahr 2021 zu den Highflyern an der Börse. Damals sprang das Papier in der Spitze bis auf 6,51 Euro. In diesem Jahr ist der Titel des Spieleanbieters im Zuge der Marktkonsolidierung aber wieder deutlich zurückgekommen, im Zwischentief bis auf 1,40 Euro. In den vergangenen Wochen zeigte das Papier aber eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau und zuletzt sogar wieder leichte Zugewinne. Daher werfen wir einen etwas genaueren Blick auf MGI.

Operativ überzeugte MGI in den vergangenen Quartalen. Das zeigten auch die kürzlich veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal. So stieg der Umsatz um 39 Prozent auf 87,6 Millionen Euro. Organisch, also ohne die getätigten Akquisitionen, waren es immerhin ein Plus von 23 Prozent. Damit trägt die Positionierung als Werbesoftware-Plattform mit First-Party-Spieleinhalte Früchte. So wandelte sich das Unternehmen dank zahlreicher Akquisitionen von einem klassischen Spieleanbieter zu einem Unternehmen, welches heute überwiegend sein Geld durch Werbung unter Nutzung des Spieleportfolios verdient.

Damit setzt CEO Remco Westermann auf den Trend zu digitaler Werbung, die transparent und datenschutzkonform ist. Obwohl im Zuge der sich abzeichnenden Rezession Werbebudgets gekürzt werden, gibt es die Hoffnung, dass gerade Werbung, die zielgruppengenau und überprüfbar ist, besser durch die Krise kommt, als andere Bereiche. Zwar haben sich niedrigere Preise für Online-Werbung auch bei MGI bemerkbar gemacht, dennoch konnte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), wenn auch unterproportional, auf 21,4 Millionen Euro zulegen.

Nach Jahren, die stark durch Akquisitionen geprägt waren, setzt MGI zudem inzwischen zunehmend auf organisches Wachstum, das auch im dritten Quartal 2022 schon einen Großteil des Umsatzzuwachses ausmachte. Wie wir aus dem Unternehmen hören, steht daher aktuell die Konsolidierung der akquirierten Gesellschaften sowie die Senkung des Verschuldungsgrads im Fokus. Dabei sind liquide Mittel von mehr als 100 Millionen Euro ein beruhigendes Polster.

Mit der Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen hat MGI zudem die Umsatzerwartung leicht nach oben geschraubt, die Ergebnisvorausschau aber unverändert gelassen. Erwartet wird jetzt für 2022 ein Umsatz zwischen 315 und 325 Millionen Euro bei einem opterativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) zwischen 83 und 93 Millionen Euro. Damit soll die Ebitda-Marge bei über 25 Prozent durchs Ziel gehen. Hier dürfte es bei wieder anziehender Konjunktur aber noch Verbesserungspotenzial geben. Zudem baut die Gesellschaft ihr Netzwerk weiter aus, was die jüngst veröffentlichte Partnerschaft zwischen Google und der MGI-Tochter Verve Group zeigt.

Nachdem die MGI-Aktie (A1JGT0) schon Kurse über sechs Euro gesehen hat, kann MGI eine spannende, aber auch risikoreiche Spekulation auf eine Konjunkturwende sein, wenn die Börse einmal mehr der wirtschaftlichen Entwicklung zeitlich deutlich vorausläuft. Käufe sind aber zwingend zu limitieren und Positionen anschließend via Stopp im Bereich knapp unter dem oben genannten Zwischentief abzusichern.

MGI-Aktie (Tageschart): wie gewonnen, so zerronnen

MGI, Text, Aktie, Chart

Bildquelle: MGI; Chartquelle: stock3.com
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