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Rocket Internet Aktie // Nach Verlusten am seidenen Faden

Bildquelle: Rocket Internet

Rocket Internet – mit Beteiligungsgesellschaften hat man als Aktionär immer seine Not. Was sind die Beteiligungen aktuell wert. Zu welchem Preis werden diese sich künftig veräußern lassen? Denn das ist in aller Regel entscheidend, da Beteiligungsgesellschaften damit das große Geld verdienen. Und weil es so viele Fragen zum Geschäftsmodell und zur Werthaltigkeit gibt, machte die Börse bei Beteiligungsgesellschaften einfach einen Bewertungsabschlag – ergo, die Aktie wird meist unter Wert gehandelt. Auch bei Rocket Internet wird dieser „Standardabschlag“ gemacht.

Nun hat Rocket Internet für das erste Geschäftshalbjahr auch noch einen stattlichen Verlust von 617 Millionen Euro gemeldet. Sondereffekte aufgrund von Wertberichtigungen bei der Global Fashion Group (GFG) hätten das Ergebnis belastet. Das Wort „Sondereffekte“ kommt in diesem Zusammenhang etwas seltsam daher, da die GFG Abschreibungen auf den Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte vorgenommen hat, was nichts besonders bei einer Beteiligungsgesellschaft sein sollte, sondern Kerngeschäft ist. Sondereffekte soll wohl dem geneigten Anleger suggerieren, dass es sich hier um etwas Außergewöhnliches handele – und es somit in Zukunft keinesfalls mehr vorkomme. Hat das Rocket Internet (schon) nötig? Man könnte meinen, es stehe um das Unternehmen schlimmer als gedacht und es ist noch ein deutlicherer Abschlag als der sonst übliche notwendig.

Die Börse schickt die Aktie mal eben um rund 10 Prozent in den Kurs-Keller und drückt die Marktkapitalisierung auf 2,8 Milliarden Euro.

[quote]Unverdrossen optimistisch bleibt Rocket-CEO Oliver Samwer [ist auch sein Job]: „Nach wie vor erwarten wir, dass bis Ende 2017 mindestens drei unserer Beteiligungen profitabel sein werden, und die aggregierten operativen Verluste unserer wesentlichen Beteiligungen 2015 den Höchstpunkt hatten.“[/quote]

Bei den Anlegern schwindet hingegen der Optimismus, zurecht, wenn das Unternehmen nicht bald auf Dauer bessere Zahlen liefert. Charttechnisch hängt die Aktie ohnehin schon am seidenen Faden. Rutscht sie unter 16 Euro, könnte es noch sehr kräftig nach unten gehen. Einstweilen bewegt sich die Aktie in einem Seitwärtstrend grob zwischen 16 und 19 Euro. Vor Tagen sah es noch so aus, als könnte die Aktie diesen nach oben verlassen – was sich aber mit dem heutigen Börsentag endgültig als Fehlsignal herausgestellt hat.

Ertragreich und sinnvoll könnte in der jetzigen Situation der Rocket-Internet-Aktie ein Discount-Zertifikat sein, mit dem Anleger auch in einen Seitwärtstrend profitieren. Die Commerzbank bietet ein Produkt (CD3Z8J) mit der Chance auf eine Rendite von 9,7 Prozent (17,6 Prozent p.a.), sofern der Cap bei 15 Euro am 16. März 2017 nicht unterschritten ist. Sinnvoll deshalb, weil der Discounter über einen Verlustpuffer von 19,7 Prozent verfügt.

[highlight]Rocket-Internet-Aktie: am seidenen Faden[/highlight][divider_flat]

Rocket Internet, Aktie, Chart

 

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