Plusvisionen

Friwo-Aktie // Rückkehr in die Gewinnzone und gute Aussichten

Bildquelle: Friwo

Gutes hat wohl seinen Preis. Immerhin bewertet die Börse derzeit die Friwo-Aktie mit 364 Millionen Euro. Das ist auf den ersten Blick durchaus üppig für ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr, nach vorläufigen Zahlen, 184,9 Millionen Euro umgesetzte und damit einen Vorsteuergewinn (Ebit) von 4,3 Millionen Euro erzielte.

Aber bei Friwo, das mit seinen Stromversorgungs- und Antriebssystemen im boomenden E-Mobiliäts-Markt tätig ist, stimmt die Dynamik: Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Vergleich zum Jahr 2021 der Umsatz um 84 Prozent verbessert und Friwo ist die Rückkehr in die Gewinnzone – von einem Ebit von minus 8,0 Millionen Euro – gelungen.

2021 war vor allem durch einen mehrwöchigen Lockdown in Vietnam und den hinlänglich bekannten Logistikproblemen für Elektronikbauteile geprägt. Lieferengpässen setzten sich auch im zurückliegenden Jahr fort, auch wenn zum Jahresende hin eine Entspannung eintrat.

Die Produkte von Friwo bleiben hingegen gefragt: Beim Auftragseingang verzeichnet das Unternehmen Ende 2022 einen Rekordwert von 156,2 Millionen Euro, nach 149,9 Millionen Euro im Vorjahr. Der Auftragsbestand war angesichts der hohen Auftragsauslieferungen im vierten Quartal mit 83,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 97,2 Millionen Euro rückläufig – hier macht sich wohl die bessere Verfügbarkeit von Elektronikbauteilen bemerkbar.

Das erste Quartal dürfte, nach Einschätzung des Friwo-Vorstands, noch flau bleiben. Erst im April sollten die Umsätze wieder anziehen. Langfristig sollte das E-Mobility-Geschäft von der weltweit anziehenden Nachfrage profitieren.

Erst Mitte Januar meldete Friwo ein auf mehr als 400 Millionen Euro steigendes Auftragsvolumen für das E-Mobility-Joint-Venture in Indien. An dem Joint-Venture für E-Mobility-Antriebssysteme für Zwei- und Dreiradfahrzeuge mit der Uno Mida Gruppe hält Friwo 49,9  Prozent. Die Bücher füllen sich hier vor allem durch Aufträge indischer und japanischer Hersteller.

Die Aufträge sollen nach der geplanten Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage südlich von Neu-Delhi im zweiten Quartal 2023 in den Jahren 2023 bis 2026 zu Umsätzen führen. Friwo erhält ab dem Erreichen der Gewinnschwelle aus dem Joint-Venture Lizenzeinnahmen von vier Prozent. Auf rund 15.000 Quadratmetern können komplette System-Lösungen im Bereich E-Drive, Hard- und Software, hergestellt werden.

Bei Friwo verteilt die Börse viele Vorschusslorbeeren und belohnt die Umsatz- und Ergebnisdynamik. Mit E-Mobility-Antriebssystemen für Zwei- und Dreiradfahrzeuge ist Friwo auch in einem spannenden Marktsegment unterwegs. Diese Fahrzeuge dürften gerade in Städten, nicht nur in Asien, in den kommenden Jahren gefragt sein, was gute Geschäfte verspricht. Eine attraktive Aktie, auch wenn Anleger auf Rückschläge (hohe Bewertung) oder längere Konsolidierungsphasen gefasst sein sollten.

Friwo-Aktie (Tageschart): Aufwärtstrend

FRIWO Aktie

Bildquelle: Friwo; Chartquelle: stock3.com
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