Plusvisionen

Siltronic Aktie // Enttäuschende Zuversicht und großartige Rendite-Chance

Bildquelle: Siltronic AG

An der Börse wird nicht die Gegenwart und schon gar nicht die Vergangenheit gehandelt, es geht einzig und allein um die Zukunft. Das musste nun auch wieder die Aktie von Siltronic erfahren. Das Unternehmen, das Wafer (zur Halbleiterherstellung) aus Reinstsilizium fertigt und an dem Wacker Chemie noch 31 Prozent hält, veröffentlichte eigentlich recht gute (vorläufige) Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017: Den Umsatz um 26 Prozent gesteigert und den Betriebsgewinn (Ebit) um 774 Prozent auf 236 Millionen Euro verbessert. Die Ebit-Marge liegt bei 20 Prozent nach 2,9 Prozent im Vorjahr. Der frei Cash-flow, wichtig für Dividenden-Zahlungen, lag bei 170 nach 19 Millionen Euro.

„Wir haben uns 2017 sehr gut entwickelt. Die Impulse in der Halbleiterindustrie waren unvermindert positiv. Die Nachfrage nach unseren Wafern war höher als unsere Produktionskapazität. In diesem Marktumfeld konnten wir die durchschnittlichen Verkaufspreise für unsere 200 mm- und 300 mm-Wafer deutlich erhöhen“, jubelt Christoph von Plotho, Vorstandsvorsitzender von Siltronic.

So ist das in der Halbleiterbranche, es läuft oder es läuft nicht. Gerade läuft es außerordentlich gut. Der Börse ist das mittlerweile eine Marktkapitalisierung von vier Milliarden Euro wert, woraus sich bei einem geschätzten Nettogewinn von 200 Millionen Euro ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von erträglichen 20 errechnen würde. Möglich, dass auch eine Dividende von vielleicht zwei Euro je Aktie gezahlt wird. Dennoch gibt die Aktie am Tag der Bekanntgabe des voraussichtlichen Jahresergebnisses um bald acht Prozent nach.

Dabei war auch die Prognose von Siltronic für das laufende Jahr durchaus ansehnlich: Die Auslastung bleibt hoch und die Preise dürften steigen. Trotz negativer Währungseffekte (starker Euro kostet wohl 100 Millionen Umsatz) dürfte sich das Geschäftsjahr „sehr positiv entwickeln“ mit einem Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Aber die Börse hat offenbar derzeit Angst vor der eigenen Courage – oder sie sieht doch dunklere Wolken am Halbleiterhimmel aufziehen.

Charttechnisch könnte sich ein Doppeltop bilden, aber erst wenn die Siltronic-Aktie unter 110 Euro beziehungsweise unter die 200-Tage-Durchschnittslinie fallen sollte. Momentan sieht es noch nach einer Konsolidierung aus, nach dem Anstieg von rund 15 Euro seit August 2016.

Interessant könnte in dieser Situation auch das Discount-Zertifikat DM7299 der Deutschen Bank sein. Mit ihm ist aktuell ein verbilligter Einstieg bei 101,30 Euro möglich (18 Prozent Discount). Die maximale Seitwärtsrendite beträgt 19 Prozent, sofern die Siltronic-Aktie am 20. Dezember 2018 nicht unter 120 Euro notieren sollte.

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Siltronic-Aktie (Tageschart): drohendes Doppeltop

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Bildquelle: Siltronic AG
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