Plusvisionen

Masterflex-Aktie // Wende mit viel Substanz

Bildquelle: Masterflex

Bei der Präsentation des Jahresabschlusses von Masterflex, auf einer Montega Connect-Veranstaltung, bereiten Finanzvorstand Mark Becks weitere Rohstoffpreissteigerungen und mögliche Ausfälle beispielsweise beim Zulieferer BASF (etwa durch einen Gaslieferstopp) durchaus Sorgen. Der Vorstand des Spezialschläuche-Produzenten agiere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Dennoch bleibt Becks auftrund hoher Auftragseingänge optimistisch. Zudem ist die Geschäftsleitung zuversichtlich, Preissteigerungen an Kunden weitergeben zu können.

Masterflex verzeichnet vor allem aus den zyklischen Branchen wie Automobil und Maschinenbau eine steigende Nachfrage. Im Gegensatz dazu zeigte das margenstarke Geschäft in der Medizintechnik aufgrund von Operationsverschiebungen und der nachlassenden Sonderkonjunktur im Corona-Umfeld einen flachen Nachfragetrend.

Mehr Bestellungen gab es dagegen überraschenderweise aus der Luft- und Raumfahrtbranche. Durch den hohen Auftragseingang und teilweise durch Corona-bedingte Ausfälle ist die Tochtergesellschaft Matzen & Timm an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Ohne diesen Kapazitätseffekt wäre insbesondere das vierte Quartal noch ein Stück weit besser ausgefallen. Die Kapazitäten sollen dort ausgebaut werden.

Für das Gesamtjahr 2022 geht das Management von einer Umsatzsteigerung auf 83 bis 87 Millionen Euro aus. Der operative Betriebsgewinn (Ebit) wird in einer Bandbreite von 8,3 bis 9,0 Millionen Euro erwartet. Die Ebit-Marge wäre dann, wie angestrebt, zweistellig. Mittelfristiges Ziel sei ein Umsatzwachstums auf 100 Millionen Euro bis 2024.

Zum Vergleich lag der Umsatz 2021 bei 79,1 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das operative Ebit erreichte 5,8 Millionen Euro, nach 3,2 Millionen Euro im Jahr 2020. Die operative Ebit-Marge erhöhte sich damit auf 7,3 Prozent.

Bei einem derzeitigen Marktwert von 65 Millionen Euro finden sich in der Bilanz 2021 ein Eigenkapital von 45 Millionen Euro und liquide Mittel von 9,6 Millionen Euro. Die Nettoverschuldung wurde von 18,2 auf 15,9 Millionen Euro reduziert.

Den Aktionären winkt eine Dividenden-Erhöhung von 0,08 auf 0,12 Euro (Hauptversammlung ist am 14. Juni). Daraus würde sich eine Dividenden-Rendite von immerhin 1,8 Prozent errechnen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei einem Gewinn je Aktie (2021) von 0,34 Euro bei 20. Angesichts der Marge, der weiteren Wachstumsaussichten und der bestehenden Risiken ist das durchaus akzeptabel.

Sehr spannend ist zurzeit die charttechnisch Situation bei Masterflex: Dort könnte es, nach der ausgedehnten Konsolidierung seit bald einem Jahr, nun zu einer Wende in Form eines umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Musters kommen. Die 200-Tage-Durchschnittslinie wurde dabei schon überschritten (siehe Tageschart unten).

Das substanzstarke Unternehmen mit einer konkurrenzfähigen Marktpositionierung und sehr guten Produkten bleibt ein reizvolles Investment.

Masterflex-Aktie (Tageschart): Wendeformation

Masterflex

Bildquelle: Masterflex, Chartquelle: Guidants.com
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