Plusvisionen

Wachstumstod

Brauchen wir eine neue globale Wirtschaftsordnung? Macht uns die Wirtschaft krank? In Japan brechen immer mehr Menschen bei der Arbeit zusammen – zu viele Überstunden. Für das Schuften bis zur Bahre gibt es dort sogar einen feststehenden Begriff: Karoshi. Doch auch bei uns in Europa tun sich manche Menschen immer schwerer ihr Leben und das Arbeitsleben in einen harmonischen Gleichklang zu bringen. Die Selbstmorde bei der France Telecom könnten ein – freilich sehr krasses – Indiz dafür sein.

Zyniker könnten nun sagen. Arbeit habe schon immer krank gemacht oder war gar tödlich. Wie viele unserer Vorfahren  – besonders die mutigeren – starben wohl bei der Jagd, also der damaligen Hauptbeschäftigung?

Doch sollte unsere Gesellschaft in reifer geworden sein? Vielleicht könnte es sich für uns alle lohnen darüber nachzudenken, mit kleineren Wachstumsraten glücklich oder sogar glücklicher zu werden. [Zumal in den kommenden Jahren das Potenzialwachstum ohnehin geringer ausfallen dürfte.] Im neuen Koalitionsvertrag ist auch viel von Wachstum die Rede und darüber wie glücklich wir wohl alle sein werden, wenn es denn wieder „richtig“ anspringen sollte. Um das klar zu sagen: Wachstum ist gut und notwendig, aber muss dem so ziemlich alles untergeordnet werden. Möglich, dass das Streben um immer mehr Wachstum ein Streben der Vergangenheit ist.

Als Lesetipp sei noch die Enzyklika Caritas in Veritate empfohlen.

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