Plusvisionen

Merkur Privatbank-Aktie // Optimistischer Ausblick

Bildquelle: Deutsche Bundesbank

Ungeachtet der herausfordernden Zeiten hat die Merkur Privatbank für das vergangene Jahr 2022 ein hervorragendes Ergebnis vorgelegt: Die Bilanzsumme verbesserte sich von 2,72 auf 3,22 Milliarden Euro. Das Kreditneugeschäft stieg dabei von 1,78 auf 2,27 Milliarden Euro, was durchaus beachtlich angesichts der Flaute am Immobilien-Markt und der Ausrichtung der Merkur Privatbank als ein gewichtiger Finanzierer von Bauträgern. Das Geschäft in diesem Bereich kletterte von 1,28 auf 1,59 Milliarden Euro. Wachstum verzeichnete auch das Geschäftsfeld Leasingfinanzierung mit einem Anstieg auf 449 Millionen Euro, nach 325 Millionen Euro im Jahr 2021.

Erfolgreich war die Merkur Privatbank ebenfalls beim Einsammeln frischer Gelder, was wichtig ist für das Haus, das sich traditionell aus seinen Einlagen finanziert und nicht über Geld der Notenbank. Insgesamt konnte die Bank einen Anstieg des Nettowachstums der Assets under Management von 386,1 Millionen Euro (2021: 254,7 Millionen Euro) verzeichnen, sodass nun 2,98 Milliarden Euro verwaltet werden. Im Vorjahr waren es 3,13 Milliarden Euro. Der Schwund ist durch die schwache Börsenperformance zu erklären.

Die Merkur Privatbank zahlte bereits ab Juni/Juli 2022 positive Einlagenzinsen um weitere Gelder anzulocken, was zu einem Kundeneinlagenwachstum von 487 Millionen Euro auf 2,46 Milliarden Euro führte.

Unter dem Strich blieb ein Jahresüberschuss von 9,8 Millionen Euro und ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 22,2 Millionen Euro, nach 21,4 Millionen im Jahr 2021. Die Erträge aus den Handelsgeschäften sind auf 5,6 (2,7) Millionen Euro gestiegen, der Zinsüberschuss auf 69,6 (57,9) Millionen Euro und der Provisionsüberschuss auf 23,5 (21,9) Millionen Euro.

Dabei hat die Bank kräftig in Mitarbeiter, IT und Gebäude investiert. Im zurückliegenden Jahr wurden rund 100 Mitarbeiter eingestellt, derzeit arbeiten knapp 470 Angestellte für die Bank. Diese Zahl soll noch bis auf rund 500 steigen.

Beim Ausblick ist die Merkur Privatbank durchaus positiv: Gerade von den Zinsmargen will sie weiter profitieren. 2023 soll das Ergebnis nochmal besser ausfallen. Risiken sind mögliche Kredit-Ausfälle aufgrund von Liquiditätsproblemen von Bauträgern wegen der flauen Lage am Immobilien-Markt. Die Bank will aber ihre Kreditbestände genau untersucht haben. Die Risikovorsorge wurde danach um 126 Prozent auf 16,5 Millionen Euro aufgestockt.

Für 2021 wurde 2022 eine Dividende von 0,45 Euro ausgeschüttet. Wie hoch sie für 2022 ausfallen wird, will der persönlich haftende Gesellschafter Marcus Lingel noch nicht verraten, aber angesichts der Eigenkapitalanforderungen, der Risiken und der Investitionen dürfte sich diese allenfalls auf Vorjahresniveau bewegen.

Charttechnisch bewegt sich der Aktienkurs in einer breiten Seitwärtsbewegung grob zwischen 13 und 16 Euro. Derzeit nähert er sich eher der unteren Barriere an. Die 12,50 Euro sollten möglichst nicht unterschritten werden.

Günstig bewerteter Finanzwert für längerfristige Investoren. Risikofaktor: Immobilien-Krise.

Merkur Privatbank-Aktie (Tageschart): breite Seitwärtsbewegung

MERKUR PRIVATBANK

Bildquelle: Deutsche Bundesbank; Chartquelle: stock3.com
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