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Einhell-Aktie // Dreiecksgeschichte mit zickiger Konjunktur

Bildquelle: Einhell, Akku-Schlagbohrschrauber Expert Plus

Die Einhell-Aktie läuft charttechnisch derzeit in ein leicht aufsteigendes Dreieck hinein. Könnte bald der Ausbruch nach oben gelingen? Die Abwärtstrendlinie verläuft aktuell bei knapp über 150 Euro, wo sich auch die 200-Tage-Durchschnittsline befindet. Um beide zu durchbrechen, wird es einer gewissen Dynamik bedürfen. Nach unten ist die Aktie im Bereich von 140 Euro und vor allem bei 125 Euro recht gut abgesichert.

Was für einen neuen Schwung spricht: Im zweiten Quartal stiegen die Umsätze des Herstellers von Elektro-Werkzeugen für Heim und Garten weiter auf das Niveau des Rekordjahres 2022 an. Das erste Quartal war das zweitbeste der Firmengeschichte.

Im ersten Halbjahr betrugen Umsatzerlöse 525,9 Millionen Euro, was nur noch 6,7 Prozent unter dem Rekord-Vorjahresumsatz von 563,7 Millionen Euro liegt. Grund für den Rückgang waren nach wie vor hohe Lagerbestände der Einhell-Kunden, sodass es weniger Bestellungen aus Deutschland gab. Im Ausland war dagegen die Nachfrage stabil.

Das Vorsteuerergebnis (Ebt) ging um 8,1 Prozent auf 44,3 Millionen Euro zurück, was einer Vorsteuer-Rendite von 8,4 Prozent, nach 8,5 Prozent im Vorjahr entspricht. Der Betriebsgewinn (Ebit) kam auf 47,8 Millionen Euro; das entspricht einem Minus von 5,7 Prozent zur Vorjahresperiode. Die Ebit-Marge beträgt dennoch ordentliche 9,1 Prozent.

Für die zweite Jahreshälfte erwartet Einhell eine deutlich stärkere Geschäftsentwicklung, da Kunden dann ihre Bestände abgebaut haben sollten. Zudem seien verstärkte Marketingaktionen geplant wie beispielsweise die Kooperation mit Mercedes-AMG Petronas F1.

Der Vorstand geht für das Gesamtjahr 2023 von einem Umsatzplus von rund drei Prozent und einer Vorsteuer-Rendite zwischen 8,0 und 8,5 Prozent aus. Angesichts des Halbjahresergebnisses ist das sicherlich ehrgeizig; es muss klappen mit der Marktbelebung in den zweiten sechs Monaten, vor allem in Deutschland, wo viele allerdings unter hohen Energiepreise, der angehobenen CO2-Abgabe leiden oder der Inflation generell leiden. Andererseits: Durch die gestiegenen Preise wird auch mehr im Haushalt selbst erledigt und nicht sofort ein Handwerker gerufen.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell annähernd zehn, wenn ein Gewinn je Aktie von 15 Euro in diesem Jahr erreicht würde, ist die Einhell-Aktie günstig bewertet und dürfte sich, bei Anzeichen einer sich abzeichnenden Konjunkturbelebung, wieder kräftiger aufwärts bewegen. Mutige Anleger könnten sich schon jetzt ein paar Stücke ins Depot legen.

Einhell-Aktie (Tageschart): aufsteigendes Dreieck

Einhell Aktie

 

Bildquelle: Einhell; Chartquelle: stock3.com
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