Aber was tut sich in den USA? Dort steigen die Zinsen am langen Ende rasant an. Heute lag die Rendite von zweijährigen bei 0,93 Prozent, während zehnjährige Bonds mit 3,47 Prozent rentieren. Einen solchen Abstand gab es nur selten in der US-Finanzgeschichte. Ein ähnliches Bild in Deutschland: Zweijährige Finanzierungschätze rentieren derzeit mit 1,15 Prozent und zehnjährige Bunds mit 3,60 Prozent. Was sagt uns das? Bei einer derart steilen Zinskurve (Spreizung zwischen kurzem und langem Ende) haben viele Markteilnehmer offenbar den festen Verdacht, das demnächst die Inflationsrate deutlich anspringen könnte.
Natürlich steigt auch das Angebot an Anleihen, aufgrund der gewaltigen Konjunktur- und Hilfpakete, die finanziert werden wollen. Dadurch sinken die Kurse und steigen eben die Renditen. Vielleicht sollte die US-Notenbank noch viel mehr Staatsanleihen aufkaufen, um das Angebot knapp und die Kurse hoch zu halten. Aber das würde ja letztlich nichts anderes bedeuten, dass noch mehr Geld gedruckt würde, was wiederum die Inflationsfurcht … Einen Tod muss man halt sterben.