Plusvisionen

Enapter-Aktie // Grüner Wasserstoff aus Deutschland

Bildquelle: Enapter

Wasserstoff-Aktien gehören derzeit zu den Lieblingen der Börsianer. Daher haben die Kurse vieler Papiere bereits schwindelerregende Niveaus erreicht. Ein Grund mehr, sich mit der tatsächlichen Marktstellung der Unternehmen und ihren konkreten Perspektiven in den kommenden Jahren zu beschäftigen. Neben bekannten Branchengrößen wie NEL aus Norwegen oder der amerikanischen Plug Power sticht die deutsche Enapter (A255G0) ins Auge.

Enapter ist angetreten, die Produktionsmittel zur Wasserstoffherstellung zu revolutionieren und damit ein wichtiger Player in der Industrie zu werden. Der Schlüssel zum Erfolg ist der Elektrolyseur des Unternehmens, ein modularer Wasserstoffgenerator, der auf Anion Exchange Membrane (AEM)-Elektrolyse basiert.

Bei dieser Technologie sind die Berliner weltweit führend. Was kompliziert klingt, hat praktisch viele Vorteile. Mit dem Elektrolyseur kann Wasserstoff überall auf der Welt hergestellt werden, zu günstigen Preisen und vor allem klimaneutral. Damit grenzt sich der „grüne“ Wasserstoff von Enapter von jenem Wasserstoff ab, bei dessen Produktion jede Menge fossile Brennstoffe buchstäblich verheizt werden.

Durch das modulare Konzept ist die Wasserstoffproduktion mit dem hauseigenen Elektrolyseur hochgradig skalierbar. Und damit ist eine wichtige Grundvoraussetzung für den Sieg grünen Wasserstoffs gegeben. Bislang war es noch immer so, dass Kostenvorteile den Durchbruch bei der Alltagsnutzung neuer Technologien enorm beschleunigt haben.

Derzeit entwickelt Enapter die nächste Generation des Elektrolyseurs, mit der die Wasserstoffproduktion weiter vereinfacht und verbilligt werden soll. Die Produktvorstellung könnte schon im ersten Halbjahr 2021 anstehen.

Die Technologie ist durch zahlreiche Patente geschützt und das Unternehmen erklärt, unabhängig davon betrage der Entwicklungsvorsprung gegenüber dem Wettbewerb drei bis fünf Jahre. Zudem arbeitet Enapter mit Prof. Hubert Gasteiger von der TU München zusammen, der als Wasserstoffpapst gilt.

Noch aber hat die Story aber einen Haken: Die Produktionskapazitäten für den Elektrolyseur sind viel zu gering, lediglich einige hundert Stück können derzeit pro Jahr gefertigt werden. Das Problem ist allerdings erkannt und Abhilfe wird geschaffen. Im nordrhein-westfälischen Saerbeck hat Enapter mit dem Aufbau einer Massenproduktion begonnen. Das schafft 300 neue Arbeitsplätze und vor allem können im neuen Werk ab 2022 mehr als 100.00 Elektrolyseure pro Jahr hergestellt werden.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung sind gut, ein Witwen- und Waisenpapier ist die Enapter-Aktie allerdings nicht. Die Kursschwankungen sind erheblich. Die Notierung ist in den vergangenen Wochen nach der Eintragung einer Sach- und einer Barkapitalerhöhung deutlich unter Druck gekommen.

Der Abgabedruck könnte sich aber dem Ende zuneigen, so dass sich für langfristig orientierte Investoren aufgrund der guten Wasserstoff-Perspektiven ein attraktives Einstiegsniveau ergibt. Orders sind mit Blick auf den geringen Handel aber unbedingt zu limitieren.

Enapter-Aktie: volatiler Verlauf in den vergangenen Wochen

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Bildquelle: Enapter
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