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Commerzbank-Aktie // Mit Bonus-Zertifikaten auf den neuen Chef setzen

Bildquelle: Commerzbank

Manfred Knof soll die Commerzbank retten. Er kommt ausgerechnet vom Rivalen Deutsche Bank, der ähnlich tief in der Krise steckt, wie die Gelben. Mit dieser Entscheidung überraschte der Commerzbank-Aufsichtsrat am Wochenende. Denn eigentlich sah es zunächst so aus, als ob der Lücke, die der zum Jahresende scheidende Martin Zielke zurücklässt, intern geschlossen werden.

Warum die Wahl auf Knof gefallen ist, wird in dessen Vita schnell deutlich. Er steht für Kostendisziplin und gilt als Sanierer. Und genau das Senken von Kosten wird seine größte Aufgabesein. Er muss Personal massiv abbauen und rund 100 der bislang noch 500 Niederlassungen dicht machen, wie der MDAX-Konzern bereits angekündigt hat. Ob dies aber genügt, bezweifeln wir. Denn das Geschäftsmodell der Banken funktioniert in Zeiten der Digitalisierung und ohne höhere Zinsen nicht.

Weiterhin zu hoch ist die Belastung durch Personalkosten, da Banker noch immer in den Genuss einer Bezahlung kommen, wie sie in den goldenen Bank-Zeiten ausgehandelt wurden. Knof, der bislang kaum in der Öffentlichkeit stand, wird also auch hier nochmals massive Einschnitte vorantreiben müssen, ehe das Schiff der gelben Bank in ruhige See einschwenkt.

Die Kursreaktion im vorbörslichen Handel deutete zunächst auf leicht fallende Kurse hin, da Knof kaum bekannt war. Im Handelsverlauf kletterten die Kurse aber doch etwas deutlich in den Bereich um 4,20 Euro.

Die Begründung dazu: Ein externer Manager kann vielfach Programme anstoßen, die bislang nicht denkbar waren. Ob die Commerzbank-Aktie (CBK100) aber dauerhaft zulegt, bezweifeln wir. Zu tief sind die strukturellen Defizite im Konzern, dem zudem auch noch die operative Rückeingliederung der Comdirect gelingen muss. Daher sind Direktinvestments keine gute Idee für Langfristanleger.

Gut in unser Bild passt aber ein Bonus-Zertifikat mit Cap (DFJ1HJ). Es bringt eine Maximalrendite von schnellen 4,5 Prozent (hochgerechnet sind dies 18,3 Prozent p.a.), wenn die Commerzbank-Aktie bis zum 18.12.20 stets über 2,40 Euro notiert. Dies entspricht einem Puffer von mehr als 42 Prozent. Zudem liegt die Barriere noch deutlich unter dem Corona-Tief bei 2,80 Euro. Erweist sich dieser Puffer trotzdem als nicht ausreichend, dann tilgt der Zertifikate-Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

Sogar schnelle 6 Prozent (25,7 Prozent p.a.) bringt ein ebenfalls aussichtsreiches Reverse Bonus-Zertifikat (GC8KSN) mit identischer Laufzeit bis 18.12.20. Dazu muss die die Aktie bis dahin unter der Barriere bei 5,80 Euro verweilen, also nicht um 38,5 Prozent bis Weihnachten zulegen. Das Nach-Corona-Hoch der Aktie liegt übrigens bei 5,35 Euro, also deutlich unter der relevanten Schwelle. Geht es überraschend so stark nach oben, dann wandelt das Zertifikat diese Gewinne in Verluste für den Anleger.

Commerzbank-Aktie (Tageschart): Nach-Corona-Erholung scheint bereits beendet.

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