Plusvisionen

Munich Re Aktie // Trotz Wunder-Dividende angeschlagen

Bildquelle: Munich Re, Marcus Buck, München

Seit 1969 hat der die Münchener Rück, die sich jetzt auch Munich Re nennt, die Dividende nicht mehr gesenkt. Verlässlichkeit und Kontinuität ist dem Rückversicherer wichtig. Doch die Wirbelstürme Harvey, Irma und Maria haben auch in der Bilanz der Münchener Rück eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Im dritten Quartal betrug der Verlust 1,4 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr wird das wohl einem mageren Gewinn von vielleicht 500 Millionen Euro bedeuten. Angesichts einer Marktkapitalisierung von 28,5 Milliarden Euro würde dadurch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf stolze 57 schnellen.

Die Frage ist natürlich, ob die Wiederaufbauarbeiten in der Bilanz der Munich Re schnell vorangehen. Die Geschäftsführung macht da durchaus Hoffnung und auch wieder nicht. Die Zeiten mit drei Milliarden Euro Gewinn und mehr seien absehbar vorbei, heißt es von Konzern-Chef Joachim Wenning. Die Munich Re wolle den Konzerngewinn bei „zwei Milliarden Euro plus stabilisieren“. Bei 2,5 Milliarden Konzernüberschuss wäre das wieder ein eher schlichtes KGV von 11,4.

Wichtig dürfte sein, wie sich die Zinsen entwickeln, sprich ob diese wieder steigen und ob nach den Wirbelstürmen die Prämien für Rückversicherungen rasch anziehen. In beidem steckt ein gewisser Hebel für die Gewinne der Munich Re.

Ein Schmankerl hat Finanzvorstand Jörg Schneider für die Aktionäre: Der Gewinneinbruch sei für ihn kein Grund nicht ein unveränderte Dividende zu zahlen oder diese gar ausfallen zu lassen. Auch wenn dies an das Eingemachte geht, würde es pro Aktie wieder 8,60 Euro oder aktuell eine attraktive Dividenden-Rendite von 4,7 Prozent bedeuten (Hauptversammlung ist am 25. April 2018).

Diese Ausschüttung dürfte auch den Kurs nach unten (etwas) absichern, wobei es charttechnisch eher wacklig aussieht bei der Aktie der Munich Re. Kurzfristig befindet sie sich in einem Abwärtstrend. Halt bietet derzeit die 200-Tage-Durchschnittslinie, die bei gut 180 Euro verläuft. Eine Kurslücke (Gap) ist bei 170/173 Euro zu erkennen. Gut möglich, dass diese noch geschlossen wird. Kritisch wird es bei Kursen unter 165 Euro.

Für mutige Investoren (Achtung Totalverlustrisiko!) könnte auch ein Inline-Optionsschein auf die Munich Re interessant sein. Beispiel: SC4LZL. Die obere Barriere liegt bei diesem OS bei 200 Euro und die untere bei 140 Euro. Werden beide bis zum Laufzeitende am 16. März 2018 nicht verletzt, werden maximal 10 Euro ausgezahlt, was einer aktuellen Rendite von 8,6 Prozent entspricht.

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Munich-Re-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend

Munich Re, Aktie, Münchener Rück

Bildquelle: Munich Re, Marcus Buck, München

 

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